Bereits als seinerzeit der Wirtschaftsdienstleister IDM aus der Taufe gehoben, die Tourismusverbände abgeschafft und gleichzeitig stattdessen die sogenannten Destinationsmanagementeinheiten (DME) gegründet worden waren, wurde über die Rolle der Tourismusvereine und deren Neuausrichtung diskutiert. Abgeschlossen wurde der Reformprozess jedoch bis heute nicht, wie der Präsident des Tourismuskollegiums Südtirol, der Vereinigung der Direktoren der Tourismusvereine, Werner Zanotti, jüngst kritisch im „Dolomiten“-Interview angemerkt hat: „Es lagen viele Vorschläge am Tisch – nur wurde die Reform nicht zu Ende gebracht. Und wir wissen auch gar nicht, ob sie zu Ende geführt wird.“ <h3> HGV fordert Qualitätskriterien </h3>Im Zuge der Ortstaxendiskussion hat nun auch der HGV anregt, bevor es an die Verteilung der Gelder geht, bei der Reform der Vereine weiterzumachen: „Für den HGV-Landesausschuss ist auf jeden Fall die Zuweisung der Ortstaxe an die Einhaltung von bestimmten Qualitätskriterien der Tourismusorganisationen zu knüpfen. Deshalb gilt es, angesichts einer Stärkung der Finanzierung auch die Aufgaben der einzelnen Organisationen erneut zu bewerten und gegebenenfalls zu optimieren“, hieß es kürzlich vonseiten des Verbandes. <BR /><BR />Geht es nach Landesrat Arnold Schuler, soll die Reform auch bald in die Gänge kommen. Es habe einige Widerstände gegeben, danach die Pandemie, weshalb man in puncto Neuausrichtung der Tourismusorganisationen nur schleppend vorangekommen sei. „Doch nun ist es höchst an der Zeit, dass etwas weitergeht. Die wichtigste Frage ist, welche Mindestvoraussetzungen die Tourismusvereine bei Personal und Budget erfüllen müssen, um eine effiziente Dienstleistung bieten zu können.“ <h3> Um diese Fragen wird es gehen</h3>Konkret wird es also um die Fragen gehen: Welche Dienstleistungen werden von den Tourismusvereinen erwartet? Wie viel Geld und Personal brauchen sie dafür? Und welche der heute 74 Tourismusvereine werden dann zusammengelegt werden müssen? <BR /><BR />Für den 4. April ist eine Klausurtagung des Wirtschaftsdienstleisters IDM und des LTS geplant, wo es hauptsächlich darum gehen soll, wie künftig die Aufgaben zwischen IDM und den Tourismusorganisationen aufgeteilt werden. Danach wisse man schon mehr, sagt Schuler.<BR /><BR />Lange mit der Neuorganisation zuwarten, will er jedenfalls nicht, auch weil die Reform der Ortstaxe mit 2024 greifen wird. Er spricht deshalb davon , dass in Sachen Tourismusvereine Entscheidungen „zeitnah“ getroffen werden. <BR /><BR />Zeitnah? Das sieht LTS-Präsident Ambros Hofer anders. Er geht davon aus, dass sich vor den Landtagswahlen im Herbst in der Sache nichts mehr tut. Denn der LTS habe darum gebeten, nicht alle Baustellen gleichzeitig zu öffnen, sagt er mit Blick auf die Debatten zur Bettenobergrenze und zur Ortstaxe. Die Neuausrichtung der Tourismusvereine ist aus seiner Sicht daher ein Thema für die Zeit nach den Wahlen. „Und was dann kommt, da werden wir uns überraschen lassen. Wenn es Sinn macht, sind wir dabei“, sagt Hofer, der aber nicht verhehlt, dass die Initiative nicht von seiner Seite kommt. „Wir wollen die Reform nicht.“ <BR /><BR />Weitere heiße Diskussionen sind somit wohl vorprogrammiert. <BR />