Die massiven Förderkürzungen für Photovoltaik ließen den europäischen Markt einbrechen, vermelden die nordhessischen Spezialisten für Wechselrichter: „Der Weltmarktführer SMA kann sich von der Marktentwicklung nicht abkoppeln.“Der Umsatz werde 2013 kräftig einbrechen. Ob unter dem Strich ein Gewinn bleibt, sei ungewiss. Um Kosten zu drücken, sollen 450 der weltweit 5500 Mitarbeiter gehen, außerdem 600 Zeitarbeiter – beides vor allem am Stammsitz bei Kassel. Trotzdem klingt der Vorstand alles andere als zuversichtlich, bald wieder Gewinne einfahren zu können: Ab 2014 könnte SMA wieder „zur Profitabilität zurückkehren“ – sofern etliche Bedingungen erfüllt seien. Überzeugung klingt anders.Während in Deutschland reihenweise Unternehmen wie First Solar, Sunstrom oder Q-Cells Insolvenz anmelden mussten, erzielte SMA 2011 das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Im ersten Halbjahr 2012 lief es trotz sinkenden Überschusses ebenfalls noch weitgehend rund.Auch deshalb schlug die Gewinn- und Umsatzwarnung am Freitag an der Börse ein wie eine Bombe. Bis zum frühen Nachmittag hatte die Aktie fast 27 Prozent verloren. Der Ausblick für 2013 liege meilenweit unter den Erwartungen und sei eine riesige negative Überraschung, sagte DZ-Bank-Analyst Sven Kürten: „Die Geschwindigkeit des Gewinneinbruchs bei SMA ist beängstigend.“ Equinet-Analyst Analyst Stefan Freudenreich sprach von einer „trostlosen Prognose“.Den Schwarzen Peter schiebt das Unternehmen der Politik zu. Gut 40 Prozent seines Umsatzes macht SMA allein in Deutschland und Italien. „Die Förderkürzung in diesen Ländern hat massiven Einfluss auf unser Geschäft“, sagt eine Sprecherin.Einmal mehr wird deutlich: Die teilweise üppige Subventionierung des alternativen Energieträgers hat den Markt künstlich aufgeblasen. Jetzt, da Regierungen klamme Kassen schonen müssen und Fördermittel kürzen oder komplett streichen, platzen Unternehmenskonzepte wie Seifenblasen. dpa