Die gute Qualität habe sich auch auf die Nachfrage ausgewirkt. Diese sei, über die gesamte Saison gesehen, trotz der schwierigen Marktsituation im Inland zufriedenstellend gewesen und habe, den Umständen entsprechend, zu einem konstant guten Preisniveau geführt. Die MEG konnte mit einer Ernte von ca. 870.000 Kilo Erdbeeren und 30.000 kg Himbeeren einen Zuwachs von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielen. Dies geht vor allem auf eine Ausdehnung der Anbauflächen zurück. Beachtlich sind die Absatzsteigerungen der Marteller Erdbeeren mit dem Zeichen „Qualität Südtirol“ in Österreich und Deutschland. Wurden dort im Jahr 2008 noch 5 Prozent der Ernte abgesetzt, waren es heuer 15 Prozent. Unter Berücksichtigung der Erntezuwächse wurden also etwa 3,5 Mal so viele Erdbeeren über den Alpenhauptkamm exportiert wie im Vorjahr. Kritisch sieht Peter Gamper die Entwicklung beim Absatz der Beeren: „Der Trend geht immer mehr zum Lebensmitteleinzelhandel und weg von den Großmärkten. Das erhöht den Preisdruck, denn während man auf Großmärkten wie in Mailand auf etwa 300 Händler trifft, sind die großen Einzelhandelsketten nur 7 oder 8.“ Einen Weg, um dem Preisdruck zu begegnen sieht Gamper in den Qualitätsstandards: „Wer gute Preise erzielen will, muss die Qualitätsstandards höher schrauben. Insofern haben wir in Südtirol mit dem Qualitätszeichen den richtigen Weg vorgegeben. Alle Beeren mit dem Qualitätszeichen Südtirol stammen aus kontrolliertem, integriertem Freilandanbau. Das Südtiroler Klima und die Höhenlagen lassen die Beeren langsam reifen und mehr Geschmack entwickeln. Dies sind Alleinstellungsmerkmale, mit denen wir uns von der Konkurrenz deutlich abheben.“ Während im Martelltal die Ernte bereits abgeschlossen ist, kann sie in einigen Anbaugebieten noch bis in den November hinein andauern. Aus dem Ulten-, Eisack-, Pustertal, Jenesien und vom Ritten kommen die Beeren, welche von der Egma Obstversteigerung Vilpian vermarktet werden.