84 Prozent der befragten Personen gaben bei der Studie zur Öffnung der Geschäfte an Sonntagen in Südtirol, die lokale Medien in Auftrag gegeben hatten, an, dass sie es nicht begrüßen würden, wenn die Geschäfte auch außerhalb der touristischen Gebiete am Sonntag geöffnet wären.83 Prozent gaben als Grund, warum die Geschäfte am Sonntag geschlossen bleiben sollten, an, dass Mitarbeiter und Geschäftsinhaber Recht auf einen Ruhetag hätten. 42 Prozent hingegen gaben als Begründung „Familie und soziale Gründe“ an.„Dieses eindeutige Ergebnis bestätigt unseren Standpunkt, dass der Sonntag grundsätzlich Ruhetag sein und die Öffnungszeiten im Einzelhandel nicht liberalisiert werden sollten“, betont hds-Direktor Dieter Steger.„Längere Öffnungszeiten oder Sonntagsöffnungen würden in der Regel nicht zu mehr Umsatz und Kaufkraft führen, sondern zu einer Verlagerung weg von den Klein- und Familienbetrieben hin zu Großbetrieben und Konzernen, so Steger.„Eine generelle Sonntagsöffnung ist familienbetriebsfeindlich und gefährdet letztlich die Nahversorgung und die Lebensqualität in den Orten.“Das Mitte August verabschiedete italienische Sparpaket sieht vor, dass die ursprünglich geplante landesweite totale Liberalisierung der Geschäftsöffnungszeiten versuchsweise in „Tourismuszonen“ beibehalten wird.Laut dem hds wird diese Maßnahme keine Auswirkungen auf Südtirol haben, sie sei somit nicht anzuwenden.Das Reformgesetz sei verfassungswidrig, wie ein Urteil des Verfassungsgerichtshofs untermaure, das die Kompetenz für die Öffnungszeiten den Regionen vorbehalte.„Südtirol hat somit hier die Kompetenz“, so Steger.Landesrat Thomas Widmann und der hds haben gemeinsam vorgeschlagen, eine entsprechende Klage durch das Land vor dem Verfassungsgerichtshof zu erwägen.Der hds ist Mitglied mit Beobachterstatus der „Allianz für den freien Sonntag“, in der Kirche, Sozialverbände und Gewerkschaften vertreten sind.