Wie seit längerem bekannt, sind für Unternehmen ab 11 Mitarbeiter ab 1. Januar 2015 theoretisch Sanktionen für die Rückverfolgbarkeit von Abfällen möglich. Der Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister kämpft bereits seit mehreren Jahren für die komplette Abschaffung des Systems. In einem Treffen mit Umweltminister Gian Luca Galletti haben die nationalen Vertreter der Handwerkerverbände nochmals auf die fragwürdigen Aspekte des aktuellen Sistri-Systems verwiesen. „Ein derart intransparentes und unökonomische Modell geht lediglich auf Kosten der Handwerksbetriebe. Die Rückverfolgbarkeit der Abfälle muss komplett neu überdacht und konzipiert werden“, erklärte lvh-Direktor Thomas Pardeller.Klärungsbedarf bestehe zudem immer noch in Hinblick auf die Rückgabe der technischen Geräte jener Betriebe, die vom System befreit sind und deren Löschung aus den Sistri-Listen, die Ermächtigung der territorialen Verbände, die Abfallregister zu führen sowie Klarheit in Hinblick auf die Berechnung der Mitarbeiter zu schaffen, die ein Unternehmen von Sistri ausnehmen.Die Meinung zum bestehenden Abfallsystem scheint sich nun auch auf staatlicher Ebene geändert zu haben. So erklärte der Umweltminister beim neulichen Treffen, dass aufgrund der bestehenden Schwierigkeiten eine Überarbeitung bzw. Neuauflage des Abfallsystems in Betracht gezogen werde und unbedingt erforderlich sei.„Galletti hat dem Handwerk zugestimmt, dass das neue Modell einfach und effizient anwendbar sein muss und sich am Beispiel des deutschen Abfallerfassungssystem orientieren könnte“, berichtete Pardeller. Technische Arbeitsgruppen werden sich in den nächsten Tagen mit der Überarbeitung bzw. Neugestaltung des italienischen Sistri-Systems beschäftigen.