Das sind die Hauptergebnisse einer Erhebung, die vom WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen bei den Oberschülern und Lehrlingen durchgeführt wurde. Das WIFO hat Südtirols Lehrlinge, Berufs- und Oberschüler befragt, um herauszufinden, wie sie die Unternehmer und Unternehmerinnen einschätzen und ob sie den Wunsch hegen, selbst unternehmerisch tätig zu werden.Es zeigt sich, dass die Jugendlichen dem Unternehmertum gegenüber sehr aufgeschlossen sind: 56 Prozent geben an, ein positives Bild von den Unternehmern zu haben, während lediglich zwei Prozent eine schlechte Meinung haben. Auch können sich 40 Prozent prinzipiell vorstellen, selbst ein Unternehmen zu gründen.Ergebnisse stimmen zuversichtlichDiese Ergebnisse stimmen zuversichtlich: Ein positives Bild vom Unternehmertum bringt ein größeres Verständnis für die Bedürfnisse der Wirtschaft und ist für eine erfolgreiche Sozialpartnerschaft ausschlaggebend. Außerdem wirkt sich die positive Einstellung der Jugendlichen gegenüber dem Unternehmersein günstig auf die Übernahme und Neugründung von Unternehmen und somit auf das zukünftige Wirtschaftswachstum aus. Die WIFO-Studie zeigt, dass das Unternehmerbild und der Wunsch ein Unternehmen zu gründen von zahlreichen Faktoren geprägt werden, wobei das familiäre Umfeld entscheidend ist: Jugendliche mit beruflich selbständigen Eltern haben oft eine bessere Meinung von Unternehmer/innen und geben sich selbstbewusster hinsichtlich der eigenen Befähigung zum Unternehmerberuf. Auch das Geschlecht spielt eine wichtige Rolle. Buben spielen deutlich öfters als Mädchen mit dem Gedanken, ein Unternehmen zu leiten.Darüber hinaus zeigt die Erhebung, dass vor allem direkte Erfahrungen, wie persönliche Bekanntschaften mit Unternehmer/innen sowie Praktika und Sommerjobs die Jugend aufgeschlossen gegenüber dem Unternehmertum machen. Folglich braucht es vermehrt Initiativen, um den Jugendlichen die Welt der Wirtschaft näher zu bringen.Übungsfirmen und SimulationsprojekteÜbungsfirmen und Simulationsprojekte im Unterricht sind dafür auf jeden Fall förderlich. Die Selbstidentifikation der Jugendlichen mit dem Unternehmerberuf kann auch durch das Aufzeigen von Vorbildern gesteigert werden. Dies gilt insbesondere für Jugendliche, die nicht aus einer Unternehmerfamilie stammen und für Mädchen, deren Neugier und Begeisterung für das Unternehmersein durch das persönliche Kennenlernen von erfolgreichen Unternehmerinnen geweckt werden kann.Handelskammerpräsident Michl Ebner unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Bildungsinstitutionen: „Die Südtiroler Jugendlichen stehen dem Unternehmertum aufgeschlossen gegenüber. Mithilfe des Service Schule-Wirtschaft der Handelskammer kann dieser Unternehmergeist gestärkt werden.“ „Das Netzwerk Schule - Arbeitswelt besteht seit Jahren und trägt Früchte. Dass Südtirols Jugendliche dem Unternehmertum aufgeschlossen gegenüberstehen, ist auf den praxisorientierten Unterricht an den Schulen zurückzuführen. Übungsfirmen, Praktika und Schnupperkurse führen die Jugendlichen an die Wirtschaftswelt heran", sagt der Landesrat für die Deutsche Schule Philipp Achammer.Jugendliche ermutigt „In den vergangenen Jahren haben wir Südtiroler Jugendliche stets dazu ermutigt, mit Begeisterung die eigenen Interessen zu verfolgen, um selbstbewusste Bürger/innen zu werden. Mit großer Zufriedenheit haben wir gesehen, wie verschiedene kulturelle Genossenschaften ins Leben gerufen wurden, die wiederum neue Arbeitsplätze geschaffen haben. Die Erfahrungen mit dem Waaghaus und das Projekt „Weigh Station“ sind Beispiele für eine gelungene und gute Zusammenarbeit zwischen jungen kreativen Unternehmern, erklärt der Landesrat für die Italienische Schule Christian Tommasini.„Der Kontakt und das Verständnis zwischen Jugendlichen und der Wirtschaftswelt ist nicht nur für die Gegenwart von zentraler Bedeutung, auch die Gründung von neuen Unternehmen und damit das wirtschaftliche Wohlergehen der nachfolgenden Generationen hängt mit diesem Faktor zusammen“, bekräftigt der Landesrat für die Ladinische Schule, Florian Mussner.