Die Schuldendkrise Italiens zwingt auch Südtirol zum Sparen. In allen Kapiteln des Landeshaushaltes müsse der Sparstift angesetzt werden, ist sich der Direktivrat einig. „Innovation, Internationalisierung und Entlastungen für Bürger und Unternehmen sind die drei Kerngebiete, in die es zu investierten gilt, um die Zukunft Südtirols langfristig und nachhaltig abzusichern. Nur wenn wir jetzt diese strategischen Maßnahmen setzen und den Landeshaushalt entsprechend ausrichten, wird es gelingen, intelligente und gut bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen und den Wohlstand nachhaltig abzusichern“, erklärte Verbandspräsident Stefan Pan. Eingehend diskutiert hat der Direktivrat des Unternehmerverbandes über das Innovationszentrum, das auf dem Ex-Alumix-Gelände in Bozen entstehen soll. Vor wenigen Tagen habe Architekt Claudio Lucchin auf Einladung von Landesrat Roberto Bizzo das Projekt erstmals im Detail vorgestellt. Das Projekt unfasse einen öffentlichen Teil, der den Einrichtungen wie Freier Universität Bozen, Eurac, Tis, KlimaHaus Agentur, Forschungslabors und einem Kongresszentrum vorbehalten sei sowie einen privaten Teil, der für die Ansiedlung hochinnovativer und besonders wertschöpfender Unternehmen angedacht sei, so hieß es bei der Sitzung. Für den öffentlichen Teil sei derzeit die Realisierung eines Gesamtvolumens von über 180.000 Kubikmeter geplant. Dieser Teil sollte bereits bis 2014 fertiggestellt sein und beinhalte den Gesamtausbau des Geländes. Die reinen Baukosten würden über 60 Mio. Euro betragen und keine Führungs-, Einrichtungs- und Erhaltungskosten beinhalten.„Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten müssen wir mit öffentlichen Mitteln äußerst behutsam umgehen. Ein Gesamt-Businessplan, der auch Führungs-, Einrichtungs- und Erhaltungskosten beinhaltet, ist derzeit ausständig. Für den Beginn der Arbeiten ist eine umfassende Kostenübersicht und ein ausgefeilter Businessplan aber Grundvoraussetzung. Wir sind aber grundsätzlich überzeugt, dass vorerst wirklich nur die allernotwendigsten Maßnahmen umzusetzen sind. Dies sind die Infrastrukturen für die Freie Universität Bozen sowie die Labors, die allen Forschungseinrichtungen und Unternehmen zur Verfügung stehen werden. Dafür müsste, wie auch mit der Landesregierung vereinbart, nur ein Turm saniert werden“, erklärte Pan.Positiv bewertete der Direktivrat das von der Standortagentur BLS angekündigte Vorhaben, bei der Entwicklung des privaten Teils in modularer Bauweise vorzugehen – das heißt im Klartext, es wird nur bei effektiven Bedarf der Unternehmen gebaut. „Hier wird eine langfristige Entwicklung ermöglicht, die sich nach den realen Bedürfnissen der Unternehmen richtet. Dies war immer eines unserer zentralen Anliegen“, so Pan. Diese modulare Bauweise ist unbedingt auch im öffentlichen Teil des Technologieparks anzuwenden, so der Direktivrat.Wir unterstützen nach wie vor die Technologieoffensive des Landes, die aber an den wirklichen Bedürfnissen der Unternehmen und der Forschung abgestimmt werden muss. Weitere Bauvorhaben sollen Schritt für Schritt verwirklicht werden, sobald der wirkliche Bedarf festgestellt wird, so der Direktivrat.