In der ersten Jahreshälfte lag die Produktion im Südtiroler Verarbeitenden Gewerbe auf hohem Niveau. Dies bestätigen die Auslastung der Produktionskapazität, die von den Unternehmen mit knapp 90 Prozent geschätzt wird, der Stromverbrauch, der von Jänner bis Mai um 2,6 Prozent höher war als in den Vorjahresmonaten sowie die Entwicklung des Arbeitsmarktes.<BR /><BR />Mit durchschnittlich über 34.300 unselbstständig Beschäftigten in den ersten 6 Monaten des Jahres liegt die Beschäftigung über dem Vorkrisenniveau. Auch die Umsatzentwicklung, insbesondere auf den ausländischen Märkten, ist positiv. Zwischen Jänner und März 2022 betrug der Wert der Südtiroler Exporte ohne landwirtschaftliche Produkte fast 1,4 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 13,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht.<BR /><BR /><b>Energiepreise, Teuerung und Krieg drücken die Stimmung</b><BR /><BR />Die Sommerausgabe des Wirtschaftsbarometers zeigt aber eine Verschlechterung der Erwartungen der Unternehmen zur Ertragslage im laufenden Jahr. Der Grund dafür ist die Teuerung der Energie- und Rohstoffpreise und die kriegsbedingte Ungewissheit über die wirtschaftliche Entwicklung. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="792650_image" /></div> <BR /><BR />Trotz der generellen Steigerung der Verkaufspreise befürchtet heuer fast ein Fünftel der Befragten ein unbefriedigendes Betriebsergebnis zu erwirtschaften.<BR /><BR /><b>Große Unterschiede zwischen den Branchen</b><BR /><BR />Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe unterscheidet sich erheblich zwischen den einzelnen Branchen. Schwierigkeiten gibt es in der Lebensmittelproduktion, wo fast 2 von 5 Unternehmen die Ertragslage als schlecht bewerten. <BR /><BR />Zuversicht herrscht hingegen vor allem bei den Herstellern von Maschinen und Geräten, während in der Textilbranche und bei den Druckereien die Aussichten für das laufende Jahr zwar für fast alle Unternehmen positiv, aber kaum gut sind. In der Produktion von Baustoffen, in der Holzbranche und in der Metallverarbeitung sind die Erwartungen zur Ertragslage sehr heterogen und variieren deutlich zwischen den einzelnen Unternehmen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="792653_image" /></div> <BR /><BR />Auch die Investitionsabsichten unterscheiden sich zwischen den einzelnen Branchen des Verarbeitenden Gewerbes: In der Baustoffherstellung und in der Metallverarbeitung wird mit einer Erholung gerechnet, während in der Lebensmittelproduktion ein weiterer Rückgang erwartet wird.<BR /><BR />Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen, sagt: „Die Verfügbarkeit von Fachkräften ist eine Grundvoraussetzung, damit die Unternehmen im Südtiroler Verarbeitenden Gewerbe ihre Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern können. Die Handelskammer setzt Initiativen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, dazu zählen Informationsveranstaltungen zum Thema Rekrutierung und Arbeitgeberattraktivität sowie eine gezielte Weiterbildung.“