Das Fazit der Verbraucherzentrale Südtirol dazu fällt nicht positiv aus.“Die Ernährungsindustrie hat sich mit den meisten Forderungen durchgesetzt. Es wird keine Ampel-Kennzeichnung geben und auf der Vorderseite der Verpackungen werden Verbraucher auch in Zukunft keine Pflicht-Angaben zum Nährwert finden. Damit sind Zucker- und Fettbomben auch in Zukunft nicht auf einen Blick zu erkennen”, informierte die Verbraucherzentrale in einer Presseaussendung.Herkunftsinformationen gebe es nur für Frischfleisch, die Verbraucher würden nicht darüber informiert, wo die Milchkühe geweidet hätten und woher das Fleisch in der Wurst oder die Aprikosen in der Marmelade stammten.“Gegenüber dem Status Quo ist die Verordnung dennoch ein Gewinn. Verbraucher können sich wenigstens bei Frischfleisch bewusst für oder gegen Produkte aus einem Land entscheiden. Künftig müssen Energiewert, Fett, gesättigte Fettsäuren, Zucker, Salz, Eiweiß und Kohlenhydrate in Form einer Tabelle auf jeder Packung stehen. Die meisten Hersteller werden dafür die Rückseite nutzen”, so die Verbraucherschützer.In der Verbraucherzentrale gebe es immer wieder Beschwerden von Verbrauchern über unlesbare Zutatenlisten, auch was spezifisch in Südtirol die Muttersprache betreffe. “Nicht nur die Schriftgröße ist häufig extrem klein, sondern auch fehlende Kontraste machen es den Verbrauchern oft unmöglich, die Zutatenlisten und andere wichtige Angaben zu entziffern. Dieses Problem ist bei einer festgelegten Schriftgröße von 1,2 Millimetern oder sogar nur 0,9 Millimetern bei kleineren Packungen nach wie vor für viele Menschen ungelöst”, kritisierten die Verbraucherschützer.