Es sagt sich leicht dahin: Was ich nicht unbedingt brauche, das lass ich eben weg. Sparen ist angesagt. Gerade nach der Corona-Phase, in der viele Konsum-Gelegenheiten Lockdown-bedingt gefehlt haben, ist das für die Konjunktur problematisch: Viele Konsumenten haben sich in den 2 Jahren der Pandemie abgewöhnt, ins Kino zu gehen, ins Fitnessstudio oder ins Café. Auch die Modebranche klagt über leere Boutiquen und fehlenden Absatz.<BR /><BR />Kein Wunder: Nun, da die akute Phase der Pandemie überwunden ist, ist schon die nächste Krise da. Dabei haben die gestiegenen Kosten für Energie ihre Wirkung in vielen Bereichen noch gar nicht entfaltet. Die Konsumenten reagieren erwartungsgemäß: Sie versagen sich das, was sie sich ohnehin bereits fast abgewöhnt hatten.<BR /><BR /><embed id="dtext86-54500195_quote" /><BR /><BR />In der eingangs erwähnten Umfrage, durchgeführt vom Beratungsunternehmen EY und veröffentlicht von der „Welt“, antworteten 2 Drittel der Befragten in Italien, Spanien, Frankreich, Japan, Australien und den USA, dass sie den Gürtel enger schnallen und Ausgaben reduzieren wollen. In Deutschland sagte das jeder Zweite. Die Daten dürften noch etwas weniger dramatisch sein als die Realität, denn sie stammen vom Februar. Das war noch vor Putins Überfall auf die Ukraine mit seinen Folgen für die Preise von Gas und Strom. <BR /><BR />Das alles ist nicht nur problematisch für die Unternehmen, sondern auch für deren Mitarbeiter: Höhere Löhne lassen sich bei absehbar höheren Kosten für Unternehmen schwerlich durchsetzen. Die steigenden Zinsen sind ein Problem für die öffentlichen Haushalte: Die wiederum können Forderungen aus dem Gesundheits- oder Bildungsbereich (Stichwort: Löhne von Pflegern und Lehrern) kaum nachkommen. Auch eine mögliche Senkung der Einkommenssteuer wird keine großen Effekte für den Einzelnen haben, wenn gleichzeitig die Sozialabgaben steigen, was ebenfalls als wahrscheinlich gilt.<BR /><BR />Ein Faktor könnte sich noch als besonders kritisch erweisen: fehlender Optimismus. Lockdowns, Krieg und eine insgesamt unsichere geopolitische Lage schaffen ein schwieriges Umfeld.<BR /><BR />Das Stichwort „Nachhaltigkeit“ erfährt neue Aktualität – wenn auch anders als geplant. Verschwendung können wir uns nicht mehr leisten.