Außerdem wurden insgesamt 88 Mio. Euro konfisziert. Damit ist einer der ersten Prozesse in Zusammenhang mit Derivatgeschäfte zu Ende gegangen. Neun Manager sind zu bedingten Haftstrafen zwischen sechs und acht Monaten verurteilt worden.Staatsanwalt Alfredo Robledo sprach von einem „historischen Urteil“, weil es die Pflicht der Banken zu Transparenz hervorhebe. Robledo hatte in seinem Plädoyer die Konfiszierung von 72 Mio. Euro und die Zahlung von 1,5 Millionen Euro pro Bank verlangt.Der Prozess gegen die Banken war im Mai 2010 eröffnet worden. Den Instituten wurde vorgeworfen, im Zusammenhang mit Derivatgeschäften die Risiken verschwiegen zu haben. Die Vorwürfe richteten sich konkret gegen elf Bankmitarbeiter und zwei ehemalige Stadtbeamten. Die Finanzinstitute hatten im Vorfeld jede Verantwortung zurückgewiesen. UBS und Deutsche Bank kritisierten das Urteil und kündigten Rekurs dagegen an.„Die Banken haben die Gemeinde Mailand betrogen“, erklärte Staatsanwalt Robledo. Bei dem Finanzgeschäft, das ins Visier der Justiz geraten war, ging es um eine Wandelanleihe aus dem Jahr 2005 in der Höhe von 1,68 Mio. Euro. Das von der Stadt Mailand unterschriebene Geschäft war an komplexe Derivate gebunden.