Eine Fusion ist es zwar nicht, doch mit der Gründung von Alpoma rücken die Südtiroler Erzeugerorganisationen enger zusammen. „VOG, VIP und VOG Products bleiben eigenständige Organisationen und sind weiterhin jeweils für den Verkauf ihrer Produkte verantwortlich“, betont Georg Kössler, der als Obmann der neuen Vereinigung vorsteht. Doch 3 zentrale Bereiche werden fortan unter dem Dach von Alpoma zusammengelegt.<h3> Synergien besser nutzen</h3>Einer dieser Bereiche ist die Sorteninnovation und -koordination. „Die Suche und das Management neuer Apfelsorten werden künftig unter der Führung von Alpoma organisiert – darunter auch Sortenprojekte wie Cosmic Crisp oder yello“, erklärt Kössler. Das bestehende Sortenerneuerungskonsortium (SK) wird in die neue Vereinigung integriert.<BR /><BR />Ein weiterer Schwerpunkt von Alpoma liegt auf Forschung und Entwicklung, insbesondere bei der Krankheitsbekämpfung. „Der weltweite Warenaustausch und der Klimawandel sorgen dafür, dass immer neue Pflanzenkrankheiten auftreten. Diese müssen wir unter Kontrolle bringen“, warnt Thomas Oberhofer, Obmann der VIP.<BR /><BR />Doch Forschung und Entwicklung umfassen noch mehr: Auch der technologische Fortschritt in den Obstgenossenschaften soll vorangetrieben werden. „Es gibt großes Potenzial, Prozesse durch innovative Lösungen weiter zu automatisieren“, so Oberhofer.<BR /><BR />Der dritte große Bereich, in dem man Synergien optimal nutzen möchte, sind gemeinsame Umweltmaßnahmen – sowohl im Betrieb als auch im Anbau. „Im Anbau gehören unter anderem die konsequente Einhaltung der Richtlinien für den integrierten und biologischen Anbau sowie die Schädlingsbekämpfung durch Verwirrung dazu“, erklärt Johannes Runggaldier, Obmann von VOG Products. <BR /><BR />Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher begrüßt die neue Vereinigung als „einen Schritt in die richtige Richtung“, um langfristig auch das Einkommen tausender Obstbauernfamilien in Südtirol zu sichern. „Gerade die Obstwirtschaft zeigt uns, wie Zusammenarbeit auf die nächste Stufe gehoben werden kann“, so der Landesrat. <BR /><BR />Und wie sieht die Zukunft von Alpoma aus? „Dass künftig auch in anderen Bereichen stärker zusammengearbeitet wird, ist durchaus möglich“, sagt Kössler. Mehr dazu im Kurzinterview <h3> „Es werden sich einige Gemeinsamkeiten ergeben“</h3><b>Herr Kössler. Dass sich die 3 Südtiroler Erzeugerorganisationen zu einer Vereinigung zusammenschließen, war vor 20 Jahren noch nicht vorstellbar...</b><BR />Kössler: In Südtirol richtet sich der Blick oft zuerst auf den eigenen Kirchturm im Dorf. Doch trotzdem ist man zur Einsicht gelangt, dass man gemeinsam viel mehr erreichen kann, vor allem in einem Marktumfeld, in dem auf der Abnehmerseite große Konzentrationen stattfinden. Da ist es notwendig, dass wir als Vermarktungsorganisation der Produzenten versuchen, gemeinsam vorzugehen. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1145781_image" /></div> <BR /><BR /><b>Der Verkauf bleibt bei den 3 Erzeugerorganisationen. Warum?</b><BR />Kössler: Die 3 Erzeugerorganisationen sind erfolgreich auf dem Markt unterwegs. Außerdem gibt es Unterschiede. Wir haben zwischen Vinschgau und Etschtal unterschiedliche Sortenportfolios, Erntezeiten und Lagerfähigkeiten. Auch die Märkte sind fragmentiert, das heißt, nicht alle Märkte nehmen den gleichen Apfel auf. Dennoch möchte man auch in der Vermarktung Synergien suchen und die Zusammenarbeit weiterpflegen. Ich glaube, dass es in einigen Jahren schon so weit kommen kann, dass man das eine oder andere gemeinsam vermarkten kann. <BR /><BR /><b>Zum Beispiel?</b><BR />Kössler: Wir haben geplant, auf Messen gemeinsam aufzutreten. Wir haben gewisse Sorten gemeinsam im Portfolio, die sogenannten Vertragssorten wie Cosmic Crisp und Envy, wo wir die Anbau- und Vermarktungsrechte haben. Bei der Vermarktung dieser Sorten können wir uns dank der Vereinigung der Erzeugerorganisationen ganz offiziell absprechen. Ich glaube, dass sich zukünftig weitere Gemeinsamkeiten ergeben werden und wir enger zusammenrücken.