Darauf deuteten am Mittwoch Erklärungen sowohl des bisherigen Volvo- Eigners Ford in den USA wie auch die Reaktion des chinesischen Autokonzerns Geely hin. Ford stufte Geely nach dem offiziell aus China eingegangenen Kaufangebot als „bevorzugten Bieter“ ein. Konzernchef Li Shufu antwortete mit der Ankündigung, Geely werde Volvo nach einer Einigung als selbstständige Einheit mit Zentrale in Göteborg und selbstständigem Management führen. Als wahrscheinlicher Zeitpunkt für die Bekanntgabe des Verkaufs gilt Montag, wenn Ford seine Zwischenbilanz nach dem dritten Quartal vorlegt. Noch sei eine Entscheidung in Sachen Volvo nicht gefallen, teilte der US-Konzern in Dearborn (Michigan) mit. „Wir haben keine bestimmte Frist für den Abschluss der Gespräche“, sagte Ford-Finanzchef Lewis Booth. Er war zur Erläuterung der Pläne mit Geely eigens zum Volvo-Hauptsitz nach Göteborg gereist. Der chinesische Konzern veröffentlichte am Hauptsitz Hangzhou eine Erklärung, wonach Volvo bei einer Übernahme als selbstständige schwedische Automarke mit Hauptsitz in Göteborg weitergeführt werden soll. Zudem hieß es, die bisherige Volvo- Produktion (in Schweden und Belgien) sowie alle Aktivitäten bei Forschung und Entwicklung würden ebenso unverändert erhalten bleiben wie Tarifverträge und Händlernetze. Über die Unternehmensstrategie solle ein unabhängiges Management in Göteborg entscheiden. Neu öffnen werde sich für Volvo der Zugang zum „chinesischen Automarkt mit seinen enormen Möglichkeiten“. Die Finanzierung einer möglichen Übernahme von Ford sei auch durch chinesische Banken gesichert. Konzernchef Li Shufu meinte: „Dies ist ein wichtiger strategischer Schritt für Geely.“ Ford kämpft mit Milliardenverlusten und hatte Volvo im letzten Dezember zum Verkauf gestellt. Die Höhe des chinesischen Angebotes wurde nicht mitgeteilt. dpa