Konzernchef Martin Winterkorn kündigte in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview für 2011 einen Anstieg auf deutlich über 2,2 Millionen Einheiten an. In den ersten fünf Monaten habe der Konzern im Reich der Mitte mit 714.000 Fahrzeugen 15,3 Prozent mehr verkauft als vor Jahresfrist, zitierte das Fachmagazin „auto motor und sport“ Winterkorn vorab aus seiner nächsten Ausgabe. Im vergangenen Jahr hatte Volkswagen im Reich der Mitte gut 1,9 Millionen Wagen an die Kundschaft gebracht, plus 37 Prozent.Experten rechnen mit einem geringeren Wachstum in China, da der Staat Pkw-Verkäufe nicht mehr so stark ankurbelt. Hinzu kommen Einschränkungen bei Neuzulassungen in Ballungsräumen, um dem Verkehrskollaps zu entgehen. Für weiteres Wachstum in den nächsten Jahren dürfte allerdings schon der enorme Hunger nach Mobilität in den ländlichen Regionen des Riesenreichs sorgen.Europas größter Autobauer will sich auch langfristig ein großes Stück vom Kuchen des chinesischen Automarktes abschneiden. Winterkorn sagte, wenn die Prognosen zuträfen, werde der chinesische Markt im Jahr 2018 bei 20 Millionen Fahrzeugen liegen. „Wir wollen unseren Marktanteil von 20 Prozent halten“, fügte der Konzernchef hinzu. Das würde einen Absatz von vier Millionen Fahrzeugen entsprechen. VW sieht sich im Pkw-Geschäft vor dem Rivalen General Motors als Marktführer auf dem neben den Vereinigten Staaten wichtigsten Auto-Markt der Welt.Winterkorn kündigte nach Angaben des Magazins zwei neue Automarken für China an. „Wir haben beiden Joint-Ventures, FAW und Shanghai Volkswagen, zugesagt, mit ihnen eine neue Marke zu entwickeln, die unter den bestehenden Konzernmarken angeordnet werden könnte.“ Diese seien nicht als Marken für Elektroautos gedacht, erläuterte Winterkorn. VW plane auch zwei Elektroautos für China, mit jedem Gemeinschaftsunternehmen eines.In der Volksrepublik ist das Rennen um die besten Plätze im vielversprechenden Markt für batteriebetriebene Autos gerade eröffnet. VW hatte dafür kürzlich eine der begehrten Geschäftslizenzen erhalten, Rivale Daimler verfügte da bereits über eine solche Erlaubnis. Volkswagen hatte Anfang Mai mitgeteilt, ein E-Mobil solle unter dem Namen Kaili zusammen mit dem Partner FAW gebaut werden. Das Elektroauto soll Ende 2013 oder Anfang 2014 auf den Markt kommen.China fördert massiv die Entwicklung und den Bau von Elektroautos. Bedingungen für ausländische Hersteller ist, dass sie mit einem lokalen Hersteller zusammenarbeiten. Damit will die Regierung die eigene Pkw-Industrie stärken. Für die westlichen Hersteller bedeutet dies, dass sie ihren Partnern Einblick in ihre Technologien gewähren. Chinas Autobauer werden dadurch langfristig in die Lage versetzt, ihren Helfern Konkurrenz zu machen. apa/reuters