Für die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) bieten sich angesichts des niedrigen Zinsniveaus „variable, indexgebundene Zinssätze an.“.Aber die Ungewissheit über die Zinsentwicklung in den kommenden Monaten bereiten vielen Darlehensnehmern wahrscheinlich schlaflose Nächte. Mancher dürfte sich daher für den variablen-indexgebundenen Zinssatz mit Obergrenze entscheiden.Bereits vor einem Jahr hatte die VZS diese Lösung den Banken vorgeschlagen, einige Bankinstitute bieten sie nun an.Bis wann die Zinssätze auf diesem niedrigen Niveau bleiben ist die Grundfrage, die seit Monaten alle jene plagt, die jetzt ein Darlehen aufnehmen möchten. Hinter der Frage verbirgt sich die Angst vor einer grundsätzlich falschen Entscheidung, auch angesichts der Tatsache, dass ein Darlehen für den Wohnungskauf das Familienbudget auf sehr lange Sicht prägt.Die Zinssätze haben seit Oktober 2008 einen wahren Sinkflug hinter sich; seit einigen Monaten hat sich das Zinsniveau nun stabilisiert. Der Euribor sechs Monate quotiert zur Zeit um die 1-Prozent-Marke, der Euribor-1-Monat etwa bei der 0,45-Marke. “Das heißt, dass man derzeit ein variables-indexiertes Darlehen auch um unter zwei Prozent abschließen kann, während die fixverzinsten Darlehen in etwa bei 5 Prozent liegen. Der Zinsvorteil liegt bei knapp drei Prozent”, so die VZS. Neun aus zehn Darlehensnehmern haben sich laut VZS in der jüngsten Vergangenheit für ein variables Darlehen entschieden. “Für ein 20-jähriges Darlehen von 100.000 Euro beträgt die monatliche Rate mit einem Zinssatz von zwei Prozent in etwa 506 Euro. Insgesamt zahlt man, falls der Zinssatz für die gesamte Dauer des Darlehens gleich bleibt, in etwa 121.412 Euro zurück. Bei einem Zinssatz von fünf Prozent hingegen beläuft sich die monatliche Rate auf ca. 660 Euro. Der gesamte zu erstattende Betrag liegt bei 158.389 Euro. Ein bemerkenswerter Unterschied”, betonen die Verbracuherschützer.Eine Möglichkeit, sich vor dem Damoklesschwert der steigenden Zinsen zu retten, bestehe in der Darlehensform „variabel-indexgebunden mit Obergrenze“.“Bei diesen Darlehen ändert sich der Zinssatz zwar, kann aber nicht über ein bestimmtes, im Voraus festgelegtes Maximum hinausgehen. Viele neue Darlehen werden bereits in dieser Art aufgenommen, und bereits bestehende in solche umgewandelt, auch wenn der von der Bank verlangte Aufschlag auf den Zinssatz - der Spread - um 0,50 bis 1,00 Prozent höher ist, als bei ‘normalen’ variablen Darlehen. Nicht alle Banken bieten derzeit ein solches Produkt an, aber es zahlt sich aus, es als Ausweg bei steigenden Raten zu berücksichtigen”, so die VZS.Am Besten sei es, in seinen Entscheidungen flexibel zu bleiben. “Wer nicht sicher ist, dass er das ‘richtige’ Darlehen für die eigene Situation hat, kann von der Möglichkeit Gebrauch machen, das Darlehen – auch mit einer anderen Bank – zu ersetzen”, rät die Verbraucherzentrale Südtirol.