Die finanzielle Situation ist angespannt, jetzt planen die Wandergebiete im Eisack- und Wipptal für den Sommer.<BR /><BR /><BR /><BR /><i>Von Martin Schmidt</i><BR /><BR /><BR /><BR />„Wir hätten ab 7. April noch gerne für 2 bis 3 Wochen geöffnet, es hat bei uns ja immer noch so viel Schnee wie sonst oft im Januar. Leider wurde uns da wieder ein Strich durch die Rechnung gemacht“, sagt Josef Schölzhorn, Präsident des Ski- und Wandergebiets <b>Ratschings-Jaufen</b>. <BR /><BR />Der Beginn des Sommerbetriebs ist für Anfang Juni geplant. Ob alljährliche Veranstaltungen wie das schon im vergangenen Jahr verschobene Berg-Musik-Festival mit Konzerten im Panoramagebäude an der Bergstation stattfinden können, ist ungewiss. <BR /><BR /><BR /><b>Schwierige finanzielle Situation</b><BR /><BR /><BR />Die finanzielle Lage ist in allen Ski- und Wandergebieten angespannt. Neben den ausgebliebenen Einnahmen sind die Betreiber auf den Fixkosten sitzen geblieben, wurde doch den ganzen Winter über immer wieder auf die Öffnung der Skipisten hingearbeitet. „Den größten Posten hatten wir zu Beginn der Saison mit der künstlichen Beschneiung zu bewältigen, auch Stromspesen, Revisionen und andere Kosten gingen ganz schön ins Geld“, erklärt Hannes Stofner, Präsident der Neuen <b>Rosskopf</b> GmbH. <BR /><BR />Im Skigebiet Rosskopf hätte die schwedische Nationalmannschaft und einige lokale Skiclubs trainiert, ansonsten seien die Anlagen wie im ganzen Land den gesamten Winter über außer Betrieb gewesen. <BR />Wenn irgendwie möglich, planen die Betreiber, im Mai in die Sommersaison zu starten. Für den Sommer erwartet Stofner ähnliche Corona-Schutzmaßnahmen wie im vergangenen Jahr. „Ich gehe davon aus, dass wieder desinfiziert werden und die erlaubte Anzahl an Personen in den Gondeln beschränkt werden wird“, sagt Stofner. <BR /><BR />In diesem Jahr beginne die Planung für neue Umlaufbahn. „Das wird sicher kein kurzfristiger Prozess, die aktuelle finanzielle Situation macht es nicht leichter“, meinte Stofner. Viel hänge von der nächsten Wintersaison ab. <BR /><BR /><BR /><b>Gutes Sommergeschäft durch Reisefreiheit möglich</b><BR /><BR /><BR />Einig sind sich die Betreiber der Ski- und Wandergebiete, dass nach den Erfahrungen vom vergangenen Jahr ein gutes Sommergeschäft erwartet werden kann, Gäste würden im Moment auch recht kurzfristig buchen. Möglich ist das aber nur unter gewissen Voraussetzungen, vor allem Reisefreiheit innerhalb Italiens und der EU. „Reisefreiheit ist für uns sehr wichtig, wir sind stark auf die deutschen Touristen angewiesen“, sagt Karl Leitner, Präsident der <b>Gitschberg Jochtal</b> AG. <BR /><BR />Das Skigebiet Gitschberg Jochtal plant eine Öffnung der Anlagen am 13. Mai, wenn die Corona-Bestimmungen es zulassen. „Nach dem katastrophalen Winter hoffe ich, dass die ganze Sache bald aufhört“, sagt Leitner. Denn trotz großer Besucherzahlen mache der Sommerbetrieb umsatzmäßig nur einen Bruchteil der Jahreseinnahmen aus. <BR /><BR /><BR /><b>Sommergeschäft sehr wichtig für Plose</b><BR /><BR /><BR />Einen weitaus größeren Anteil am Jahresumsatz hat das Sommergeschäft für das Skigebiet <b>Plose</b>. Geschäftsführer Alessandro Marzola erklärt, dass die Sommersaison ein Viertel des Jahresumsatzes ausmache, nach Abzug der weit höheren Kosten für den Winterbetrieb sogar die Hälfte. „Der Sommer ist sehr wichtig, weil wir einen eher schwachen Winter haben“, führt Marzola aus. <BR /><BR />Die finanzielle Lage sei nicht bedrohlich, man komme über die Runden. Bis jetzt habe man keine Corona-Hilfen erhalten, mit diesen wäre es möglich, weiter zu investieren und konkurrenzfähig zu bleiben. Größere Investitionspläne wurde vorerst auf Eis gelegt. „Wir haben beschlossen, bestimmte Projekte, die wir schon 2022 umsetzen wollten, um mindestens 2 Jahre zu verschieben“, erklärt Marzola. <BR /><BR />Geplant sei eine Öffnung der Umlaufbahn am 22. Mai. Um bei Familien zu punkten, wird der Themenwanderweg Woodywalk kinderwagengerecht angelegt. „Auch wenn der Start in die Saison wie im vergangenen Jahr zögerlich sein sollte, hoffen wir, dass wir einen guten Sommer hinlegen können. Ich bin sicher, dass sich bei den Leuten schnell die Lust nach Freiheit und frischer Luft zeigen wird“, ist sich Marzola sicher. <BR /><BR /><BR /><b>Ladurns baut Aufstiegsanlagen um und bleibt geschlossen</b><BR /><BR /><BR />Gänzlich anders präsentiert sich die Situation im Skigebiet <b>Ladurns</b>. August Seidner, Präsident der Bergbahnen Ladurns GmbH berichtet, dass das Wandergebiet wegen des Umbaus der Aufstiegsanlage den ganzen Sommer über geschlossen bleibt. „Wenn es mit den bereits zugesagten Beiträgen keine Probleme gibt, steht dem Umbau nichts mehr im Weg. Wir werden nach dem Umbau hoffentlich zur nächsten Wintersaison wieder öffnen können“, erklärt Seidner. <BR /><BR /><BR /><b>Öffnung bis weit in den Oktober hinein</b><BR /><BR /><BR />Mit Ausnahme von Ratschings planen die Wandergebiete eine lange Saison bis Ende Oktober bzw. Anfang November. „Die lange Öffnung hat sich in den letzten Jahren bewährt, im Herbst sind am Rosskopf noch viele Wanderer da“, betont Hannes Stofner. <BR />Alessandro Marzola hofft für das Geschäft auf der Plose, dass es keinen neuerlichen Lockdown wie im vergangenen Herbst geben wird. Doch die Hoffnung sei da, dass es dieses Jahr besser laufen wird.<BR />Die Neue Rosskopf GmbH zeigt sich zuversichtlich, Veranstaltungen wie die Sonnenaufgangswanderungen trotz der Corona-Pandemie auch in diesem Jahr wieder anbieten zu können.<BR />