Ein so früher Vegetationsbeginn ist für Südtirols Obstbauern aber alles andere als erfreulich.<BR /><BR />Denn damit wird der Zeitraum für die Spätfrostgefahr verlängert.<BR />Bei der Apfelsorte Pink Lady wurde der bisher früheste Knospenaufbruch am 26. Februar verzeichnet – und dieser Rekord wurde heuer gleich um 7 Tage unterboten, berichtet der Pomologe Walter Guerra (Laimburg). In diesem Februar lag die Durchschnittstemperatur laut Landesmeteorologe Peterlin in Bozen bei 8,3 Grad – das sind um etwa 4 Grad mehr als im langjährigen Durchschnitt.<h3> Bauern hoffen auf länger anhaltende Kälte</h3>Wegen des frühen Austreibens der Apfelbäume haben die Bauern große Bedenken, berichtet der frühere Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler. Aber nicht nur die Apfelbauern. „Auch Kirschen, Marillen und Pfirsiche sind startbereit“, sagt Tiefenthaler. Pink Lady werde als Sorte am spätesten geerntet – im Oktober und November – und treibe am frühesten aus. „Nun hoffen wir, dass es übers Wochenende kalt wird und kalt bleibt. Ein Nordwind, der die Atmosphäre abkühlt, wäre ideal“, meint der frühere Bauernbund-Chef.<BR /><BR />So wird die kritische Zeit mathematisch länger, berichtet Max Zago, Experte für Beeren- und Steinobst in der Laimburg. Steinobst reagiere schneller auf warme Temperaturen als andere Kulturen. Umso später die Winterruhe gebrochen werde, desto besser. Nun sei die Winterruhe heuer früh beendet worden. Trotzdem sei aber noch nichts entschieden. <h3> Klimawandel lässt Apfelbäume früher austreiben</h3>Laut dem Koordinator für Obstbau im Beratungsring, Robert Wiedmer, treiben jetzt die Apfelsorten in den warmen Lagen aus: Solche Lagen gebe es beispielsweise in Terlan oder im Raum Bozen. „In diesen frühen, klimatisch begünstigten Lagen erwärmt sich der Boden schneller.“ Der frühe Austrieb sei ein Phänomen, welches man bereits seit langem beobachten könne. „Diese Tendenz macht sich seit 30 bis 40 Jahren bemerkbar. Der Vegetationsstart und die Blüte erfolgen im Durchschnitt immer früher“, sagt Wiedmer. Damit komme es um 2 bis 3 Wochen früher zur Blüte.<BR /><BR />Zur Frostabwehr nutzen die Apfelbauern vor allem 2 Möglichkeiten: Die Frostschutzberegnung wird in der Talsohle von Salurn bis Mals genutzt, sagt Tiefenthaler. Und wer sich nicht mit der Beregnung schützen könne, versichere sich gegen die Schäden.<BR />