Auch wenn noch einiges für diesen echten Bozner und Südtiroler Wein getan werden muss, wie Daniele Cernilli in einem Interview verrät.<BR /><BR />Der St. Magdalener liegt für den bekennenden Vernatsch-Liebhaber Cernilli voll im Trend der Zeit: „Das ist ein einladender, charaktervoller Wein, der zu ungezwungenem, geselligen Genießen und zum unbeschwerten Trinken einlädt.“ <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="901262_image" /></div> <BR /><BR /><b>Herr Cernilli, wie steht es um den St. Magdalener?</b><BR />Daniele Cernilli: Es gibt in Italiens Weinlandschaft gar einige Weine mit Tradition, die niemals für sich in Anspruch genommen haben, etwas ganz besonderes zu sein. Gerade einige dieser Weine sind es, die heute mehr denn je von sich reden machen. Denken wir an die Wiedergeburt der Roséweine, an die Neuentdeckung des Lambrusco oder an den großen wirtschaftlichen Erfolg des Prosecco. Allesamt in ihrer Art einfache Weine, die die Konsumenten aber direkt und unmittelbar ansprechen. In diese Kategorie fällt auch der Südtiroler Vernatsch in all seinen Spielarten, vom Kalterersee bis zum St. Magdalener, ein Wein für alle und vor allem für alle Brieftaschen.<BR /><BR /><b>Was gefällt Ihnen am St. Magdalener besonders?</b><BR />Daniele Cernilli: Der Vernatsch ist für mich so ein Wein wie der Beaujolais in Burgund. Dort gibt es den großen Pinot Noir, aber die Leute trinken im Alltag Beaujolais. So gute St. Magdalener gab’s noch nie! So ein Wein macht einfach Spaß zum Trinken. Und einladende Trinkfreudigkeit sowie ein Preis-Qualitätsverhältnis, das stimmt, sind schließlich für einen Wein, der verkauft und getrunken werden soll, ausschlaggebend. Der Markt für schwere, holzlastige Weine ist längst gesättigt. Da bietet sich der St. Magdalener an wie kaum ein anderer Wein.<BR /><BR /><b>Wie präsentiert sich der St. Magdalener heute für Sie, Herr Cernilli?</b><BR />Daniele Cernilli: Die Durchschnittsqualität des St. Magdalener hat sich in den letzten Jahren ganz erheblich verbessert. Einst hieß es in Südtirol: Vernatsch raus, Cabernet rein. Diese Zeiten sind hoffentlich vorbei. Cabernet gibt’s auf der ganzen Welt schon mehr als genug.<BR />Der St. Magdalener hat nur ein Problem: er ist noch viel zu wenig bekannt. Die Südtiroler Weinwirtschaft sollte sich etwas einfallen lassen, um den Vernatsch ganz allgemein bekannter zu machen und diesen mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Noch vor wenigen Jahren wurden bei unseren Verkostungen 10 bis 20 Vernatsch eingereicht. Heute sind es – und zwar weil wir großen Wert darauf legen – weit über 50. Der Gewürztraminer und der Lagrein sind ja auch in kürzester Zeit berühmt geworden. Die Vermarktung des St. Magdalener muss innovativer und konsequenter erfolgen und sich nicht nur auf den lokalen und deutschsprachigen Raum beschränken. In den großen Städten Italiens etwa ist noch viel Platz für den St. Magdalener.<BR /><BR /><b>Wo kann Ihrer Meinung nach ein St. Magdalener heute überall eingesetzt und angeboten werden?</b><BR />Daniele Cernilli: Wir erleben – nicht nur in Italien – eine große Explosion an Winebars. Der St. Magdalener ist ein ausgezeichneter Wein zu Käse und Wurstwaren. Er ist vor allem ein ausgezeichneter Sommerwein. Mit der richtigen Temperatur kühl serviert, kann man nicht genug davon bekommen. Der St. Magdalener ist ein Wein, der – neben der Südtiroler Küche – herrlich zu den meisten Vorspeisen der italienischen Küche passt. Eine würzige Fischsuppe à la Livornese etwa mit einem St. Magdalener, das ist eine großartige Kombination.<BR /><BR /><b>Und wann und wo trinken Sie einen St. Magdalener, Herr Cernilli?</b><BR />Daniele Cernilli: Ich trinke St. Magdalener immer dann, wenn er mir angeboten wird und wenn ich ihn auf einer Weinkarte finde, in den römischen Winebars, vor allem frisch gekühlt im Sommer. Wenn ich einen St. Magdalener offen im Ausschank finde, dann lasse ich ihn mir auf keinen Fall entgehen. Ich persönlich bin ein großer Anhänger und Liebhaber von Vernatsch und St. Magdalener und ich kann – auch im eigenen Interesse – diesem ansprechenden Südtiroler Wein mit Tradition und Zukunft nur viel Erfolg wünschen. <BR /><BR />