„Bis heute bereuen wir es nicht, diesen Schritt gemacht zu haben“, betont der Bauer. „Wir haben uns damals die Rechnung gemacht und gesagt, dass am Ende des Jahres etwas übrig bleiben sollte, wenn man schon täglich hart arbeitet, um ein hochwertiges Produkt zu liefern. Und das war leider nicht der Fall, weshalb wir diese Entscheidung getroffen haben. Sie ist uns sicher nicht leichtgefallen, sie war aber nötig.“ Es habe leider keinen anderen Ausweg gegeben.<BR /><BR />„Außer Spesen nichts gewesen“, fügt der Gomioner hinzu. „Kein Handwerker geht einem Nebenjob nach, um seinen eigentlichen Betrieb finanziell aufrechterhalten zu können.“ <BR /><BR />Zudem ergänzt Casagrande, dass es in Gomion noch vor einigen Jahren 8 landwirtschaftliche Betriebe gegeben habe, die Milchhöfe beliefert hätten: „4 Betriebe haben ihre Anlieferung bereits eingestellt“, weiß Christoph Casagrande. „Und von den restlichen 4 Betrieben hat ein Hof die Milchproduktion zurückgefahren. Hier sprechen wir von einem kleinen Ortsteil mit insgesamt 16 Bauernhöfen.“ <h3> Aufruf an die Politik</h3>Der Unterschramachhof sei etwa 15 Jahre lang ein durchschnittlicher Milchbetrieb mit einer Jahresproduktion von im Schnitt rund 100.000 Kilogramm Milch gewesen. „Den Hof aufzulassen, stand trotz aller Probleme nie zur Diskussion, jetzt haben wir sogar mehr Vieh im Stall als davor“, sagt der Bauer, der auch einen Nebenverdienst hat, damit der Hof eine Zukunft hat. „Von der Arbeit am Hof leben zu können, ist wohl nur ein Wunschdenken. Mich motiviert es aber, dass die junge Generation am Hof weitermachen will und schon jetzt kräftig anpackt.“ <BR /><BR />Mit Aufzucht und Mast laufe es am Unterschramachhof in Gomion auf jeden Fall besser wie davor als Milchbetrieb: „Die Kosten konnten auf ein Minimum reduziert werden, und im Sommer sind die Tiere auf der Alm. Das erleichtert die harte Arbeit auf dem Feld und lässt auch längere Ausflüge mit der Familie zu“, betont der Gomioner. <BR /><BR />Einen Aufruf in Richtung Bozen kann sich Bauer Casagrande nicht verkneifen: „Land und Milchhöfe sollten gemeinsam einen Weg finden, um den Milchpreis zu steigern.“