Und darüber, dass Südtirol auch international ein immer höheres Ansehen als Weinbauregion erhält.<BR /><BR /><b>Herr Kofler, viele neue Weine kommen traditionell in diesen Wochen auf den Markt: Mit welchen Erwartungen geht die Weinwirtschaft in die neue Saison?</b><BR />Andreas Kofler, Präsident Konsortium Südtirol Wein: Grundsätzlich starten wir ja nicht von Null, aber es stimmt schon, es kommen demnächst viele neue Weißweine aus dem neuen Jahrgang auf den Markt. 2022 war für uns ein sehr gutes Weinjahr mit qualitativ sehr hochwertigen Weinen, auch bei den Roten. Hier haben sicher der trockene Sommer und der schöne Herbst viel mitgeholfen. <BR /><BR /><b>Viele sprechen bereits jetzt erneut von einem „großen Jahrgang“…</b><BR />Kofler: Es ist sicher ein Jahrgang, der viel Freude bereitet, mit frischen, eleganten Weißweinen. Spannend werden auch die Rotweine, die allerdings aufgrund der Barrique- oder großen Holzfasslagerung erst in ein paar Jahren auf den Markt kommen werden. In Südtirol haben wir das Glück, ein sehr divergentes Gebiet zu haben mit verschiedenen Höhenmetern und verschiedenen Sorten. Davon profitieren oft einige mehr, andere weniger. Hier sticht der Jahrgang 2022 sicher besonders hervor: Durch die lange Schönwetterphase haben quer durch die Bank sehr viele profitiert.<BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/aussergewoehnlicher-jahrgang-2022-diese-weine-stechen-besonders-hervor" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Was andere Südtiroler Weinexperten vom Jahrgang 2022 sagen, lesen Sie auf s+.</a><BR /><BR /><b>Stichwort Export: Gibt es hier bereits Prognosen für die Saison?</b><BR />Kofler: Was auffällt ist, dass Südtirol auch im Export immer interessanter, immer mehr gesucht wird. Mittlerweile klopfen Länder in Südtirol an, die noch vor ein paar Jahren kein Interesse an unseren Weinen hatten. Das ist sicher auch der ProWein geschuldet (die internationale Fachmesse fand von 19. bis 21. März in Düsseldorf statt, Anm.d.Red.): Der Südtirol-Stand war sehr gut besucht, wir haben gespürt, dass Südtirol auch im Ausland als hochqualitative Weinbauregion empfunden wird. Die harte Arbeit der vergangenen 40 Jahre zeigt also Resultate, nicht nur für einzelne Betriebe, sondern für die Weinbauregion als Ganzes.<BR /><BR /><b>Welche „neuen“ Länder haben besonderes Interesse am Südtiroler Wein gezeigt?</b><BR />Kofler: Schweden ist hier ein interessantes Beispiel. Wir wurden heuer von der größten schwedisch-finnischen Weinverkostungsorganisation Munskänkarna zur „Weinregion des Jahres weltweit“ gekürt. Das ist für uns, die weniger als ein Prozent der Weinproduktion in Italien ausmachen, eine große Ehre. Zunehmendes Interesse kommt auch aus asiatischen Ländern wie Südkorea oder auch Japan, wo zum Beispiel unser Gewürztraminer sehr gut ankommt.<BR /><BR /><b>Wie sieht es auf der Kostenseite aus: Hat sich die Lage bei Energie und Materialien wie Glasflaschen, Korken und ähnlichem wieder normalisiert? </b><BR />Kofler: Nein, das kann man so nicht sagen. Die Kosten steigen weiterhin, und gerade die Flaschenproduzenten nutzen die Situation derzeit aus, das wird immer deutlicher. Hier liegt die Preissteigerung nicht mehr nur daran, dass der Rohstoff teurer geworden ist, sondern weil sie es sich einfach leisten können, höhere Preise zu verlangen. Immerhin muss man immer noch froh sein, wenn man die benötigten Flaschen erhält, bestimmte Maße wie Magnumflaschen sind auch weiterhin noch Mangelware. Die Kosten steigen vielleicht nicht mehr so rasant wie noch vor einem Jahr – aber stark verbessert hat sich die Situation auch nicht.<BR /><BR /><b>Mussten viele Kellereien die Preise für den Endkunden aufgrund der höheren Kosten anheben?</b><BR />Kofler: Sicher mussten in der ganzen Region die Weinpreise angepasst werden, das haben die Kunden aber auch akzeptiert. Wir befinden uns qualitativ auf einem Niveau, wo wir uns das auch leisten können, da haben andere Regionen vielleicht größere Schwierigkeiten. Allerdings sprechen wir hier von einer Preisanhebung von 50 Cent bis zu einem Euro pro Flasche, zumindest, was Energie- und Materialkosten angeht. Sicher haben einzelne Betriebe auch aus anderen Gründen die Preise gewisser Produkte erhöht, etwa, wenn sie nur in begrenzter Flaschenzahl verfügbar sind. Das ist allerdings kein neues Phänomen und hat mit den erhöhten Materialspesen nichts zu tun.<BR /><BR /><b>Am Sonntag, 2. April startet mit der Vinitaly in Verona die nächste große Weinmesse. Wie sind die Erwartungen? </b><BR />Kofler: Der italienische Markt ist nach wie vor einer der wichtigsten Märkte für uns – wenn nicht der wichtigste. Dementsprechend wichtig ist auch die Vinitaly, wo man nicht nur seine Partner und Exportkunden trifft, sondern auch den direkten Kontakt mit den Endkonsumenten pflegen kann. Die italienische Weinszene ist größer als in vielen anderen Ländern, hier trifft man auf italienische Weinfreunde, auf Fans der einzelnen Kellereien, auf Journalisten. Wir als Konsortium sind erneut mit einem Stand vertreten und werden erneut unsere Weiß- und Rotweine sowie verschiedenste Sektsorten zur Verkostung anbieten.