Momentan ist Tanken so teuer wie seit 2 Jahren nicht. Trotzdem sind weitere Preissteigerungen zu befürchten. <BR /><BR /><BR />Wer dieser Tage in den Sommerurlaub aufbricht und vorher noch zum Volltanken die Tankstelle des Vertrauens aufsucht, wird feststellen, dass die Preise längst wieder das Vorkrisenniveau erreicht haben. Genauer gesagt, bewegen wir uns aktuellen bei den Treibstoffen wieder auf dem Niveau vom Mai 2019 – das ist gut 2 Jahre her. <BR /><BR />Laut Angaben des Italienischen Verbraucherschutzverbandes „Unione Nazionale Consumatori“ kostet ein Liter Diesel an den Zapfsäulen im Italien-Schnitt 1,46 Euro, Benzin 1,60 Euro, vor einem Jahr waren es 1,27 bzw. 1,46 Euro. <BR /><BR />An diese Werte kommen in Südtirol nur wenige heran – sie liegen teils deutlich darüber. Blickt man auf die aktuellen Preise auf dem Vergleichsportal „prezzibenzina.it“ stellt man schnell fest, dass die Tankstellen mit Angeboten von 1,50 Euro und weniger je Liter Diesel eher die Ausnahme bilden. In Bozen etwa reicht die Spanne zwischen 1,499 und 1,605 Euro. Für einen Liter Benzin werden – immer in der Landeshauptstadt und laut „prezzibenzina.it“ – mindestens 1,629 Euro je Liter fällig. Auch Preise über 1,70 Euro sind durchaus keine Seltenheit (bei Selbstbedienung wohlgemerkt). <BR /><BR /><b>Konjunktur sorgt für Anstieg</b><BR /><BR /> Der Preisanstieg hängt mit der Entwicklung bei den Ölpreisen zusammen. Der Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent erreichte zuletzt knapp 75 Dollar je Barrel (Fass zu 159 Liter), jenes für die US-Sorte WTI 72 US-Dollar. Seit Monatsbeginn hat sich das Nordseeöl damit um mehr als 6 Prozent und amerikanisches Öl um 8 Prozent verteuert. Vor einem Jahr lagen die Preise für Brent und WTI historisch tief bei rund 40 US-Dollar. Als wichtigste Gründe für den Ölpreisanstieg nennen Experten die robuste Konjunktur in führenden Industriestaaten und eine allgemein freundliche Stimmung an den Finanzmärkten.<BR /><BR /><BR />Die gestiegenen Treibstoffpreise genügen Verbraucherschützern allerdings nicht als einzige Erklärung: „Wir erleben immer wieder dasselbe Spiel. Erhöhungen werden sofort und in vollem Umfang weitergegeben, Preisstürze langsamer und nicht zur Gänze“, sagt Gunde Bauhofer, Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Südtirol (VZS). „Wir können Autofahrern nur raten, den Markt im Auge zu behalten und Preisvergleichsportale zu nutzen, um böse Überraschungen an der Zapfsäule zu vermeiden.“ <BR /><BR /><b>Wenig Spielraum</b><BR /><BR /><BR />Ebenso bekannt ist das Szenario, dass bis zur Hauptreisezeit in Italien, dem Monat August, die Preise noch weiter nach oben klettern: „Das dürfte auch heuer so sein. Die Menschen sind in dieser Zeit besonders mobil, die Nachfrage steigt und somit auch der Preis“, erklärt Walter Soppera, Präsident der Tankstellenpächter Südtirols im hds. <BR /><BR />Die heimischen Pächter hätten bei den Treibstoffpreisen so gut wie keinen Spielraum: „Der überwiegende Teil ist vertraglich an Mineralölgesellschaften gebunden und muss sich an die jeweiligen Vorgaben halten. Bei den Preisen mit Selbstbedienung dürfen wir nicht mehr als einen halben Cent abweichen.“ Zudem sei es leider so, dass die Pächter in Südtirol häufig teurer einkaufen müssen als Kollegen in anderen Regionen. „An dieser Praxis hat sich bis heute leider nichts geändert. Argumentiert wird vonseiten der Gesellschaften mit den höheren Kosten für den Transport nach Südtirol“, so Soppera.