Steigende Preise bei Lebensmitteln und in vielen weiteren Branchen, immer teurer werdende Rohstoffe – und nicht allzu positive Aussichten für 2022. Das sagt Georg Lun, Direktor des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) der Handelskammer Bozen, zur aktuellen Situation. <BR /><BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/weltmarktpreise-fuer-lebensmittel-um-28-prozent-gestiegen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Wie berichtet</a> sind die Weltmarktpreise für Lebensmittel nach Angaben der Vereinten Nationen im vergangenen Jahr um 28 Prozent gestiegen. „Dafür gibt es vor allem 2 Gründe“, erklärt Georg Lun gegenüber s+. <BR /><BR />Einerseits sind die Preise der Rohstoffe gestiegen. „Öl ist teurer geworden, Gas ebenfalls. Dies wirkt sich auf den gesamten Energiebereich aus“, so Lun. Auch Strom sei europaweit teurer geworden. „Schließlich wird in Europa ein großer Teil des Stroms durch Gaskraftwerke produziert“, erklärt der Experte. Für die höheren Öl- und Gaspreise sei die steigende Nachfrage verantwortlich. Zudem werden Rohstoffe immer knapper. <BR /><BR />Der zweite Grund für die Preissteigerungen weltweit seien die Lieferengpässe – auch aufgrund der Coronavirus-Krise. „Vor allem deshalb sind die Preise in vielen Bereichen angestiegen. Neben dem Lebensmittelbereich sind insbesondere auch die Baubranche und die Automobilindustrie betroffen“, sagt Lun. So sei es in der Autobranche zu einem Mangel an Mikrochips und wichtigen Elektronik-Bauteilen gekommen. <BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-52276050_quote" /><BR /><BR />Und wie geht es die nächsten Jahre weiter? Das ist schwierig abzuschätzen, erklärt Lun. Er gehe aber davon aus, „dass es 2022 weiterhin steigende Preise geben wird“. Die Coronavirus-Krise sei noch nicht zu Ende, „Lockdowns beeinflussen das Marktgeschehen“. Die Inflation ist bereits Thema, „und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Gewerkschaften Lohnerhöhungen fordern“, blickt der Direktor des Wirtschaftsforschungsinstituts voraus.<BR /><BR />Dies sei zwar verständlich, dabei könne es jedoch zu einer Preisspirale kommen. „Höhere Löhne führen wiederum zu höheren Preisen und umgekehrt“, betont Lun. Diese Entwicklung sei dann nur mehr schwer zu bremsen.<BR /><BR /><BR /><BR /><BR />