Was verdient eigentlich der Papst? - Wirtschaft

Verdient der Papst Geld? Die kurze Antwort lautet: Nein. Der Papst erhält offiziell kein Gehalt. Der Vatikan bestätigte mehrfach – zuletzt unter Papst Franziskus –, dass der Pontifex keinen Lohn bekommt. Stattdessen übernimmt der Heilige Stuhl – also die zentrale Verwaltung der katholischen Kirche – sämtliche Kosten für seinen Lebensunterhalt: Unterkunft, Kleidung, Reisen, Sicherheit und Verpflegung. Wie seine Vorgänger erhält auch Papst Leo XIV. kein persönliches Gehalt. Diese Praxis unterstreicht die Auffassung des Papsttums als Berufung und Dienst, nicht als bezahlte Position. Aktuell residiert Papst Leo XIV. noch in seiner bisherigen Wohnung im Palazzo del Sant'Uffizio, wo er seit seiner Ernennung zum Leiter des Dikasteriums für die Bischöfe im Jahr 2023 lebte. Er plant jedoch, in den Apostolischen Palast zu ziehen, der seit 1871 traditionell als päpstliche Residenz dient. Sein Vorgänger, Papst Franziskus, hatte diesen Palast zugunsten des bescheideneren Gästehauses Santa Marta abgelehnt. Und was ist mit pensionierten Päpsten? Ein Rücktritt vom Amt des Papstes ist selten – zuletzt geschehen 2013 durch Benedikt XVI.. Auch nach seinem Rückzug sorgte der Vatikan für ihn. Medienberichten zufolge erhielt Benedikt eine Art &bdquo;kirchliche Pension“ in Höhe von etwa 2.500 Euro monatlich, wenngleich dies mehr eine symbolische Zahlung als ein tatsächliches Gehalt war. Auch Unterkunft und Versorgung wurden vollständig gestellt. Was verdienen Kardinäle im Vatikan? Im Gegensatz zum Papst erhalten Kardinäle sehr wohl ein Gehalt, insbesondere wenn sie in der vatikanischen Kurie tätig sind. Laut verschiedenen Quellen liegt das monatliche Einkommen dort zwischen 4.000 und 5.000 Euro – netto. Zusätzlich genießen viele von ihnen kostenlose Leistungen wie Wohnung, Verpflegung und Chauffeurdienste. Im Jahr 2021 führte Papst Franziskus jedoch Gehaltseinbußen für hohe Kirchenvertreter ein. Kardinäle mussten auf bis zu 10 Prozent ihres Gehalts verzichten. Damit reagierte der Vatikan auf sinkende Einnahmen, vor allem durch die Corona-Pandemie. Gehälter außerhalb Roms: Kardinäle in aller Welt Nicht alle Kardinäle arbeiten im Vatikan. Viele sind Erzbischöfe großer Diözesen weltweit und werden dort vom jeweiligen Bistum bezahlt. Die Höhe der Vergütung variiert stark. In Deutschland etwa orientieren sich die Gehälter kirchlicher Würdenträger oft an jenen von Beamten. Ein Kardinal, der ein Erzbistum leitet, kann zwischen 10.000 und 13.000 Euro brutto im Monat verdienen. In Ländern wie Italien oder den USA fällt das Gehalt meist deutlich niedriger aus – besonders in finanziell schwächeren Regionen. Auch hier kommen aber häufig Sachleistungen hinzu, die das tatsächliche Einkommen ergänzen.