Über Wasserstoff als Energieträger der Zukunft referierten auf Einladung des SVP-Gemeindesozialausschusses und des SVP-Frauenausschusses Bruneck Walter Huber, Gründer des Instituts für innovative Technologien IIT und Gottfried Rier, Geschäftsführer von GKN Hydrogen Bruneck.<BR /><BR />Nach einer kurzen Begrüßung von Seiten des Sozialausschuss-Vorsitzenden Leon Pergjoka ging Gottfried Rier in die spannende Thematik der Speicherung von Wasserstoff zur Energiegewinnung ein, wie sie am Brunecker GKN-Werk projektiert und gebaut wird.<h3> Energiewende und fordernde Ziele</h3>Rier verwies auf die Energiewende und die fordernden Ziele, die es dafür einzuhalten gilt.<BR /><BR />Mit der Metallhydridtechnik lässt sich Wasserstoff gut und sicher speichern, über längere Zeit gespeichert halten und erst bei Bedarf als Energielieferant verlustfrei verwenden. Der große Vorteil ist deshalb, dass zur Einspeicherung grüner Strom verwendet werden kann, sobald dieser genügend vorhanden ist und nicht zur Gänze verbraucht werden kann. Die Überschussenergie, die derzeit weitgehend verloren geht, kann in Wasserstoff umgewandelt und eingelagert werden um über die Brennstoffzelle abgerufen zu werden, sobald Energie benötigt wird. Primärenergie aus Wasserkraft und Solarenergie biete sich in Südtirol optimal als Energiequelle für einen Wasserstoffspeicher an. Rier verschwieg auch den Nachteil der Speicherung mit Metallhydrid nicht, das sind die Kosten, die derzeit noch relativ hoch sind aber tendenziell sinken.<BR /><BR />Dennoch gibt es bereits Speicher in unterschiedlichen Größen, die sich im Praxisbetrieb optimal bewähren. Eine der jüngsten Anlagen steht im Arieshof in St. Lorenzen, demnächst folgt eine am Standort Bruneck des NOI Techparks und auch die Müllerhütte auf 3145 Metern in den Stubaier Alpen wird eine Wasserstoff-Energieversorgung als Ersatz für das bisher benutzte Dieselaggregat bekommen.<BR /><BR />Walter Huber ging zunächst auf die Problematik der Beschaffung der wertvollen Rohstoffe für Energiespeicherung und die Abhängigkeit von China die derzeit dabei herrscht ein.<BR /><BR />Wasserstoff könne diese Problem lösen helfen.<BR />Es gebe mehrere Energiequellen – Fotovoltaik, Wasserkraft, Biomethan usw. –, die aber alle den Nachteil hätten, dass sie nicht durchgehend in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Ideal sei die Kombination all dieser umweltfreundlichen Technologien, betonte Huber. <h3> Alternative Energieträger in der Mobilität</h3>Huber plädierte für die Verwendung von alternativen Energieträgern in der Mobilität – z.B. im Zusammenhang mit Olympia 2026. Pustertal könnte, ähnlich wie damals bei der Fernwärme, das erste Tal mit öffentlichen Nahverkehr auf Wasserstoffbasis sein. Huber ging auch auf ein Kosten-/Nutzenmodell ein. Während bei Fossilen Brennstoffen die Kosten zum allergrößten Teil ins Ausland abfließen, bleiben diese bei einer Kombination aus erneuerbaren Energieträgern mit Wasserstoff zu 90 Prozent im Land.<BR /><BR />Deshalb plädiere er, von politischer Seite notwendige Anreize auf verschiedenen Ebenen zu schaffen. Ein konkretes Beispiel könnte etwa die Erlaubnis an Transporteure sein, auch nachts die Autobahn nutzen zu können, wenn sie einen Lkw mit Wasserstoffantrieb verwenden. Dadurch bekäme die Automobilindustrie Druck von Seiten der Wirtschaft und eine Veränderung könne beginnen.<BR /><BR />Abschließend zeigte sich Huber überzeugt, dass die Wasserstofftechnik Chancen für periphäre Gebiete bringt und auch neue und interessante Berufsbilder eröffnen wird.<BR /><BR />Am Ende des sehr informativen Vortragsabends hatten die Besucher noch Gelegenheit, das Thema mit Fragen zu vertiefen.<BR />