Am Nachmittag kam das Kontrollgremium der Porsche SE in Wolfsburg zusammen. Es galt als sicher, dass auch die Aufsichtsräte der Porsche-Dachgesellschaft grünes Licht für die Auto-Allianz geben werden. VW-Chef Martin Winterkorn wird die Führung des neuen Auto-Schwergewichts übernehmen.Mit der Unterzeichnung der sogenannten Durchführungsverträge wird zugleich der Weg frei gemacht dafür, dass der VW-Lenker auch neuer Vorstandsvorsitzender der Porsche SE wird. Als neuer Finanzchef soll VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch agieren. Es wird damit gerechnet, dass die beiden Manager spätestens zur Bilanz- Pressekonferenz von Porsche am kommenden Mittwoch (25. November) offiziell ihre Ämter antreten und sich bei der Präsentation der Ziele des Sportwagenbauers in neuer Funktion präsentieren werden.Volkswagen und Porsche hatten sich nach einem beispiellosen Übernahmekampf bereits im August in einer Grundlagenvereinbarung auf einen integrierten Autokonzern geeinigt. Die sogenannten Durchführungsverträge, die Einzelheiten der Verschmelzung regeln, müssen von den Aufsichtsräten beider Unternehmen abgesegnet werden.Die Wolfsburger wollen noch in diesem Jahr für rund vier Milliarden Euro mit knapp 50 Prozent beim Sportwagengeschäft von Porsche einsteigen. Dazu plant VW eine Kapitalerhöhung im ersten Halbjahr 2010. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 3. Dezember sollen die Aktionäre zustimmen. Im Laufe des Jahres 2011 sollen Volkswagen und Porsche miteinander verschmelzen. Porsche wird als zehnte Marke in den VW-Konzern eingegliedert.Porsche hatte sich mit der ursprünglich geplanten Übernahme von VW massiv verhoben und einen riesigen Schuldenberg angehäuft. Auch die Porsche Holding SE plant daher etwa Anfang 2011 eine Kapitalerhöhung. Außerdem wird das österreichische Autohandelsgeschäft von Porsche an VW verkauft. Der frühere Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und sein Finanzvorstand Holger Härter mussten Ende Juli als Konsequenz der Belastungen durch die missglückte Übernahme von VW ihren Hut nehmen. dpa