Martin Foradori, der das Weingut J. Hofstätter in Tramin leitet, war seit der Gründung des Konsortiums 2007 als Vizepräsident tätig. Nun legt er wenige Monate vor den Neuwahlen sein Amt nieder. Die Entscheidung habe er nach „reiflicher Überlegung“ getroffen, schreibt er in einer am Mittwoch verschickten Mitteilung an die Mitglieder der Weingüter Südtirols, dessen Präsident er ist. Darin nennt er auch mehrere Gründe für seinen Rücktritt. <h3> „Kein entsprechendes Gehör gefunden“</h3>Zum einen hätten seine Vorschläge trotz wiederholter Gespräche mit dem Präsidenten des Konsortiums „kein entsprechendes Gehör gefunden“. Foradori kritisiert, dass „nie ein echter Austausch stattgefunden“ habe. In seiner Funktion als Vizepräsident sei er zudem „nie in der gebührenden Weise berücksichtigt worden, weder im Informationsfluss noch bei repräsentativen Aufgaben. Ein Gremium wie das unsere sollte von aktiver Mitgestaltung leben und nicht davon, dass Engagement und Funktion systematisch blockiert werden“, heißt es im Schreiben.<BR /><BR />Zum anderen bemängelt Foradori, dass auf die aktuellen Herausforderungen der Weinbranche zu wenig reagiert werde. „Die aktuellen Herausforderungen der Weinwirtschaft verlangen nach klarer und verantwortungsvoller Führung. Für oberflächliche Harmonie – sei es in der Politik oder bei vermeintlichen operativen Partnern – ist dabei wenig Raum.“<BR /><BR />Sein Mandat im Verwaltungsrat, das ihm von der Vereinigung Weingüter Südtirols übertragen wurde, will Foradori laut eigenen Angaben hingegen weiterhin ausüben.<h3> „Zeitpunkt unpassend“</h3>Konsortiums-Präsident Andreas Kofler nahm den Rücktritt seines Stellvertreters zur Kenntnis, bezeichnete den Zeitpunkt jedoch als unpassend: „Ich finde, es ist nicht der richtige Moment, so ein Schreiben zu verschicken, und das wenige Tage bevor das wichtigste Event der Südtiroler Weinbranche, der Wine-Summit, stattfindet“, kommentiert Kofler auf Nachfrage. Dies sei weniger im Sinne des Konsortiums als vielmehr „Selbstinszenierung“.