Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel rief bei der Eröffnung zu mehr Datensicherheit auf. Der britische Premier David Cameron betonte wie Merkel, dass beide Länder in der IT-Branche eng zusammenarbeiten sollten.Der deutsche Volkswagen-Chef Martin Winterkorn schlug am Sonntag eine Allianz der Autobauer gegen Datenmissbrauch in vernetzten Fahrzeugen vor. Der Präsident des IT-Branchenverbandes Bitkom, Dieter Kempf, bekannte sich ebenfalls zur Datensicherheit.Die Entwickler der Technik für die abhörsicheren Handys der Bundesregierung kündigten einen Dienst mit verschlüsselten Telefongesprächen für Unternehmen und Verbraucher an. Die Düsseldorfer Firma Secusmart mit ihrer Technologie für sichere Sprachtelefonie geht dafür eine Kooperation mit dem Telekom-Riesen Vodafone ein. Der Dienst „Secure Call“ soll über eine App auf verschiedenen Smartphone-Plattformen laufen.Die Idee sei „ein Kanzler-Handy für alle“, sagte Secusmart-Chef Hans-Christoph Quelle. Zielgruppe seien zunächst Unternehmen. Vodafone bietet zusätzlich Verschlüsselung für alle Daten mithilfe der SIM-Karte an. Auch die Deutsche Telekom bewirbt auf der CeBIT ihre Verschlüsselungs-Dienste.Merkel machte sich für internationale Datenschutz-Anstrengungen stark. „Ich glaube, wir sind erst am Anfang dessen, was da zu leisten ist, denn das kann natürlich national alleine nicht gemacht werden“, betonte sie in der Eröffnungsrede. „Wir haben jetzt erst einmal unsere Hausaufgaben in Europa zu machen.“ Sie forderte sowohl in der EU als auch international rasche Vereinbarungen über den Datenschutz. Dies gelte ebenfalls für die Gespräche mit den USA. Die Spionagevorwürfe, die sich auch gegen das CeBIT-Partnerland Großbritannien richten, erwähnte Merkel nicht.Großbritannien will sich zur innovativsten Nation im Verbund der acht wichtigsten Industrieländer (G8) entwickeln und sucht dabei den Schulterschluss mit Deutschland. Cameron sagte bei seiner Rede: „Wir haben den roten Teppich ausgerollt für die Kreativen dieser Welt“. Er warb dabei zugleich um engere Zusammenarbeit bei Forschung und Produktion.Der Präsident des IT-Branchenverbandes Bitkom, Dieter Kempf, bekannte sich zur Datensicherheit: „Wer Daten nutzen will, muss auch für ihren Schutz eintreten.“ Zugleich betonte er, die Vernetzung des Alltags sei nicht aufzuhalten, denn es werde „alles digitalisiert werden, was sich digitalisieren lässt“.Umfragen zeigen, dass die NSA-Enthüllungen das Misstrauen gegenüber der Datenauswertung geschürt haben. In einer Bitkom-Umfrage erklärten 59 Prozent, der NSA-Skandal habe ihre Haltung zur Datenverarbeitung negativer gemacht. Der Anteil der Verbraucher, denen die Datenmengen Sorgen bereiten, stieg binnen eines Jahres von 50 auf 62 Prozent.apa/dpa/reuters