Was tun, wenn man das Gefühl hat, dass in Firma, Klinik oder Behörde etwas grundlegend verkehrt läuft, das Arbeitsumfeld emotional aufgeladen oder chaotisch ist – ein Jobwechsel aber nicht infrage kommt? Die Wirtschaftspsychologin und Coachin-Expertin Stefanie Rödel gibt in der aktuellen Ausgabe des Magazins „Psychologie Heute“ unter anderem folgende Tipps.<h3> Impulse wahrnehmen</h3>Zunächst sollte man sich selbst beobachten: „Was irritiert mich – und was ist mein Impuls?“ – also die intuitive Reaktion: Will ich etwa zurückschlagen, will ich mich ganz schnell verkriechen oder erstarre ich?<BR /><BR />Oft kann es helfen, körperlich Stress abzubauen, so Rödel. Zum Beispiel: „Ich würde am liebsten weglaufen. Dann stehe ich zwischendrin mal vom Schreibtisch auf, schüttle mich.“<h3> Anker setzen</h3>Ein weiterer Tipp: körperlich und mental einen „Anker“ setzen: „Ich nehme das erste Gelenk meines linken Ringfingers zwischen zwei Finger und sage mir: Es ist 2025, ich bin erwachsen, ich werde eine Lösung finden.“ So könne man eine Verbindung zum rationalen Ich herstellen und souveräner agieren.<h3> Perspektive ändern</h3>Auch ein Blick auf das, was man trotz allem wertschätze an der Arbeit sei häufig hilfreich, sagt Rödel, und eine Umdeutung („Reframing“): „Zum Beispiel: Ich kann dank meines Jobs meine Familie versorgen. Und ich achte gut auf mich – mit Schlaf, Bewegung, Ernährung und Ausgleich – damit ich meine Arbeit gesund leisten kann.“<BR /><BR />Stefanie Rödel bezieht sich auf das Konzept der „neurotischen Organisation“ des niederländischen Managementwissenschaftlers Manfred Kets de Vries, wonach ungesunde, oft vom Management ausgehende Muster innerhalb einer Organisation zu einem gestörten – etwa paranoiden oder depressiven – Arbeitsumfeld führen können.