Welche Lösungen sich hier am besten eignen, erklärte ein Experte aus Bayern bei der Almwirtschaftstagung in Burgeis.<BR /><BR />Siegfried Steinberger von der Bayrischen Landwirtschaft hat beobachtet, dass es seit den 1980er Jahren ständig wärmer wird. Derzeit mache der Temperaturanstieg im Durchschnitt 0,7 Grad aus; im Alpenraum sei die Erwärmung doppelt so hoch.<BR /><BR />„Die Winter werden kürzer und die Vegetationsperiode um etwa 3 bis 4 Wochen früher, auch auf den Almen“, stellte Steinberger fest. Auf den Almen wachse bis zu 50 Prozent mehr Biomasse. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="877763_image" /></div> <BR /><BR />Die Futtermenge übersteige deutlich den Bedarf des Almviehs. „Der Überschuss an Futter ist jener Prozentsatz, der in den nächsten 20 bis 30 Jahren an Almweide verloren geht“, ist Steinberger überzeugt. Dem könne man mit früheren Auftriebszeiten, einer gelenkten Weideführung und einer Anpassung der Viehzahl an das Futterangebot entgegenwirken.<h3> Lösung Koppelweide</h3>Steinberger wie auch Elmar Frank (im Bild unten), der seit Jahren Hirte auf der Laatscher Alm (Gemeinde Mals) ist, plädierten für die Koppelweide. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="877766_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />Die Almweide wird in sogenannte Koppeln eingeteilt, die nacheinander abgeweidet werden. Wenn in einer Koppel die erste Vegetation gründlich abgefressen sei, dann werde der Wiederaustrieb gefördert und es gebe Ende Juli einen 2. Wuchs, sagten die beiden.<BR /><BR />Gras sei das günstige und nährstoffreichste Futter für die Kühe, betonten Steinberger und Frank. Eine Zufütterung sei daher nicht bzw. nur im unbedingt notwendigen Maße erforderlich. „Almkäse soll aus Almmilch und nicht aus Kraftfuttermilch produziert werden“, unterstrich Frank. Die Koppelweide habe zudem den Vorteil, dass die Kühe auch Bäume und Sträucher im Jungstadium fressen, war zu hören. Damit werde verhindert, dass Sträucher und Bäume überhand nehmen.<BR /><BR />Um den Ist-Zustand auf den Almen zu erhalten, bräuchte es eigentlich 50 Prozent mehr Vieh, stellte Steinberger fest. Das sei aber ein Problem. Darum bleibe nicht anderes übrig, als die Randflächen aus der Beweidung herauszunehmen und sich auf die guten Weideflächen zu konzentrieren.<BR /><BR />Der Experte aus Bayern ging auch auf die Folgen für die Umwelt ein, wenn Almen nicht beweidet werden. Dann nehme der so genannte Bürstling überhand, was dazu führe, dass beispielsweise Regenwasser zum Großteil nicht mehr versickere, sondern zu Tal schieße. Werde hingegen für eine gezielte Nutzung der Almweide gesorgt, dann profitiere davon auch die Artenvielfalt.