Anlässlich des Vatertages am 19. März präsentieren das Arbeitsförderungsinstitut (AFI) und der Landesbeirat für Chancengleichheit gemeinsam die neuesten Daten zur Elternzeit der Väter in der Region Trentino-Südtirol sowie die Zahlen zu den Empfängern des Landesfamiliengeldes +. <BR /><BR /><i>Bevor Sie weiterlesen, stimmen Sie ab:</i><BR /><BR /> <div class="embed-box"><div data-pinpoll-id="231658" data-mode="poll"></div></div> <BR /><BR />Die Daten aus dem Zeitraum vor der Pandemie zeigen einen langsamen, aber stetigen Anstieg der Anzahl der Väter, die einen freiwilligen Vaterschaftsurlaub beanspruchen. <h3> Kein Paradigmenwechsel</h3>Die längere Schließung von Schulen und Kinderbetreuungs-Einrichtungen im Frühjahr 2020 und die stotternden Wiedereröffnungen ab Oktober vergangenen Jahres, ließen einen Paradigmenwechsel in Bezug auf Elternzeit erahnen – was jedoch nicht der Fall war. <BR /><BR />Der Anstieg im Jahr 2020 scheint demnach ein Einzelfall zu bleiben, der mit den besonderen Bedingungen der damaligen Lage zusammenhängt.<BR /><h3> In der Region Trentino-Südtirol sind über 4700 Väter im verpflichtenden Vaterschaftsurlaub</h3>Im Jahr 2021 beanspruchten mehr als 4700 in der Privatwirtschaft beschäftigte und in der Region Trentino-Südtirol ansässige Väter den verpflichteten Vaterschaftsurlaub. <BR /><BR />Im Vergleich zu den vorhergehenden Jahren ist diese Anzahl stark angestiegen. Diese Maßnahme, die bereits versuchsweise im Zeitraum 2013-2015 eingeführt wurde, dient dazu, die aktive Elternschaft zu fördern und wurde im Jahr 2022 weiter ausgebaut. <h3> Freiwilliger Vaterschaftsurlaub sinkt nach 2020</h3>Von 2009 bis 2020 nahm die Anzahl der Väter, die den Elternurlaub in der Region in Anspruch genommen haben, langsam aber stetig zu. Der Anteil der Väter, die einen freiwilligen Vaterschaftsurlaub beansprucht haben, stieg in diesem Zeitraum von 10,6 Prozent auf 28,0 Prozent der Anspruchsberechtigten – 2021 verzeichnet man allerdings einen Rückgang auf 24,4 Prozent. <BR /><BR />Diese Zahlen belegen, dass es bei der Aufteilung der familiären Belastungen keinen Paradigmenwechsel gegeben hat, heißt es vom AFI. Der Anteil der von Vätern beanspruchten Elternzeittage machte in der Zeit vor der Pandemie etwa 12 Prozent aus und liegt, nach einem Höchststand von 15,2 Prozent im Jahr 2020, im Jahr 2021 mit 11,9 Prozent wieder auf dem alten Niveau. <h3> Kürzerer Vaterschaftsurlaub</h3>Darüber hinaus ist der Vaterschaftsurlaub nach wie vor von kürzerer Dauer als der Mutterschaftsurlaub. Der durchschnittliche Mutterschaftsurlaub belief sich im Jahr 2021 auf 83 Tage, bei den Vätern waren es 35. <BR /><BR />„Die Dauer des freiwilligen Vaterschaftsurlaubes liegt also bei etwa 30 Tagen, was genau dem Höchstmaß für eine 100-prozentige Bezahlung gemäß einiger staatlichen Kollektivverträge entspricht – das ist ein Zeichen dafür, dass die Beibehaltung der vollen Bezahlung für diese Art der Wahl entscheidend ist“, sagt die AFI-Forscherin Maria Elena Iarossi.<h3> Mehr aufgeteilte Familien- und Hausarbeit nur während der Pandemie</h3>Bei den notfallspezifischen „Covid-Sonderurlauben“ spiegelt der Trend die freiwilligen Beurlaubungen wider, wobei keine größeren Unterschiede im Verhältnis zwischen Männern und Frauen zu verzeichnen sind.<BR /> Der Anteil der Männer, die den Sonderurlaub erhalten haben, übersteigt nur im Jahr 2020 leicht die 30-Prozent-Marke und sinkt dann 2021 auf 20 Prozent ab. <BR /><BR />„Die Präsenz beider Elternrollen in der kindlichen Entwicklung ermöglicht es den Kindern, Sicherheit, Stabilität, Neugier, Konzentration, Ri-sikobereitschaft und Bindungsfähigkeit zu stärken“, sagt der Psychologe Raffaele Virgadaula.<h3> Die Rolle des Landesfamiliengeldes +</h3>Wie die Sachverständigen bei der öffentlichen Anhörung im Europäischen Parlament im Februar 2018 betonten, muss „der Elternurlaub angemessen umverteilt werden, denn wenn dieser nicht bezahlt wird oder die Abgeltung viel niedriger ist als das Gehalt, können sich viele Menschen diesen einfach nicht leisten“.<BR /><BR /> Das Landesfamiliengeld + ist eine von der Agentur für soziale und wirtschaftliche Ent-wicklung der Autonomen Provinz Bozen (ASWE) bereitgestellte Förderung und dient all jenen Vätern, die einen freiwilligen Vaterschaftsurlaub in Anspruch nehmen wollen.<BR /><BR /> Im Jahr 2022 haben 89 Antragsteller das Landesfamiliengeld + erhalten. Die Altersgruppe der 30- bis 34-Jährigen ist dabei am stärksten vertreten. Der ausgezahlte Betrag liegt in den allermeisten Fällen zwischen 800 und 1200 Euro.<BR />