„Vertrauen und Zuversicht der Konsumenten sind ein wesentlicher Bestimmungsfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung. Beim unsicheren internationalen und nationalen wirtschaftlichem und politischem Umfeld ist es deshalb wichtig, dass in Südtirol die Politik langfristige Ziele vorgibt und Sicherheiten bietet“, kommentiert Handelskammerpräsident Michl Ebner die Ergebnisse.Im Oktober des laufenden Jahres hat sich das Konsumentenklima für Südtirol wieder leicht eingetrübt. Noch im Juli war der negative Trend kurzzeitig gestoppt worden. Bei den ausgewählten europäischen Ländern beobachtet man ab Mitte dieses Jahres einen rückläufigen Trend. Besonders stark eingebrochen ist der Index des Verbrauchervertrauens in den letzten Monaten in Österreich, in geringerem Maße in Deutschland und Italien.Daraus ergibt sich die Situation, dass das Konsumentenklima aktuell in Deutschland am besten ausfällt, gefolgt von Südtirol, Österreich, dem Schnitt der EU und schließlich Italien.In anderen Worten: Südtirol hat Österreich im Index „überholt“, beruhend allerdings nicht auf eine Vorwärts-, sondern auf eine geringere Rückwärtsentwicklung.Im Vergleich zur Juli-Befragung haben sich in Südtirol im Oktober drei von vier Indikatoren, die für die Berechnung des Konsumentenklimas herangezogen werden, abgeschwächt. Am deutlichsten davon die Einschätzung über die Möglichkeit, in den nächsten zwölf Monaten Geld anzusparen. "Auch die Erwartungen der Konsumenten hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung des eigenen Landes tendieren nach unten, wenngleich sich Südtirol in diesem Punkt im Ländervergleich ausgesprochen wacker schlägt", so das WIFO. Relativ konstant geblieben sind die Einschätzungen über die Entwicklung der Arbeitsmöglichkeiten, was einmal mehr für die vergleichsweise solide Lage am Südtiroler Arbeitsmarkt spricht. Die finanzielle Situation der eigenen Familie in den nächsten zwölf Monaten wird von den befragten Haushalten sogar geringfügig besser eingestuft als noch im Juli."Was trübt derzeit die Stimmung bei den Konsumenten? Sicherlich sind es in erster Linie die Unsicherheitsfaktoren rund um die Euro-Krise, gekoppelt mit der schwierigen Konsensfindung auf europäischer Ebene. Die unsichere Zinsentwicklung belastet die Anlage- und Investitionsentscheidungen der Sparer. Das prognostizierte schwache Wirtschaftswachstum im europäischen Raum für 2012 dämpft weiters die Erwartungen", schreibt das Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen.Das WIFO erhebt das Konsumentenklima viermal im Jahr und zwar in den Monaten Jänner, April, Juli und Oktober in Zusammenarbeit mit dem nationalen Statistikinstitut ISTAT.