„Ein zentraler Indikator für die Wettbewerbsfähigkeit ist die Produktivität der Beschäftigten. Die sogenannte Arbeitsproduktivität wird gemessen am Indikator Bruttoinlandsprodukt pro Beschäftigtem“, so das WIFO. Der europäische Bezugswert für das Jahr 2008 betrage 65.100 Euro. Die Arbeitsproduktivität Südtirols liege bei 66.700 Euro und damit leicht - um zwei Prozent - über dem europäischen und sieben Prozent über dem nationalen Durchschnitt von 62.200 Euro. „Doch gibt es trotz dieser positiven Ausgangslage für Südtirol zwei ‚Aber‘“, unterstreicht das Wirtschaftsforschungsinstitut.Zum einen liege Südtirol in der Arbeitsproduktivität und damit in der Wettbewerbsfähigkeit leicht hinter den Nachbarprovinzen Trient und Tirol zurück. Zum anderen habe die Südtiroler Wirtschaft im letzten Jahrzehnt an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt.„Während die Arbeitsproduktivität in den letzten Jahren europaweit um zehn Prozent zugenommen hat, war der Zuwachs in Südtirol mit vier Prozent nicht einmal halb so hoch“, betont das WIFO. Handelskammerpräsident Michl Ebner sieht in dieser Analyse eine große gemeinsame Herausforderung für Südtirols Unternehmen, für die Beschäftigten und für die Wirtschaftspolitik: „Entscheidende Ansatzpunkte sind die Motivation und Qualifikation der Mitarbeiter. Dabei sind auch die Unternehmer gefordert - gefordert mit einer professionellen Personalpolitik, Investitionen in hochwertige Arbeitsmittel und einer großen sozialen Verantwortung. Für die Wirtschaftspolitik bedeutet dies schließlich, dass die Produktivitätssteigerung ein Schwerpunkt der Wirtschaftsförderung sein muss.“