Die Ertragslage im Jahr 2017 wird von 92 Prozent der Südtiroler Großhandelsunternehmen als befriedigend bewertet. Dieser Wert ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zu 2016, als die Ertragslage nur für 74 Prozent der Großhändler zufriedenstellend war. Die Südtiroler Großunternehmer sind zufrieden. Etwa 60 Prozent der Großhandelsunternehmen melden heuer ein wachsendes Geschäftsvolumen. Die Umsätze steigen sowohl auf dem lokalen Südtiroler Markt, als auch mit der ausländischen und der italienischen Kundschaft.Werner Gramm, Vertreter des Großhandels im Handels- und Dienstleistungsverband, zeigt sich erfreut über die positive Entwicklung: „Nach einigen durchwachsenen Jahren fährt der Sektor bessere Ergebnisse bei allen Warengruppen ein. Unsere Betriebe sind gut aufgestellt: Sowohl den italienischen als auch den deutschsprachigen Markt zu bedienen macht uns krisenresistenter.“Allerdings brauche es auch Rahmenbedingungen, die die Politik vorgibt: offene Grenzen, staufreier Verkehr, Vereinfachungen bei Arbeitssicherheit, Pflichtkursen, Steuern und anderen Verpflichtungen, erklärt Gramm weiter.Brückenfunktion von VorteilDie Besserung der Wirtschaftslage in Italien bewirkt positive Effekte für jene Südtiroler Unternehmen, welche die Brückenfunktion zwischen den deutschsprachigen Ländern und dem italienischen Markt betreiben.Zudem haben sich auch die Verkaufspreise positiv entwickelt. Die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit hat sich somit deutlich gebessert. Die Großhandelsunternehmen melden außerdem ein Wachstum der Beschäftigung, vorerst aber keine Steigerung der Investitionen.Die Stimmung ist derzeit in allen Branchen des Großhandels positiv. Besonders optimistisch äußern sich die Unternehmen der Nahrungsmittelsparte: Fast alle gehen heuer von einem zufriedenstellenden Betriebsergebnis aus und etwa ein Drittel melden sogar eine „gute“ Ertragslage. Fast alle Unternehmen in der Nahrungsmittelbranche gehen von einem zufriedenstellenden Ertrag aus. „Die Großhändler haben für die Südtiroler Wirtschaft eine strategische Bedeutung. Die geografische Lage ermöglicht uns, auch im Exportgeschäft erfolgreich tätig zu sein“, sagt Federico Tibaldo, der Präsident des Verbandes der Selbständigen in Südtirol.Seitens der öffentlichen Verwaltung wünschen sich die Großhändler aber mehr Aufmerksamkeit, da sie hohe Organisationskosten und Kreditrisiken tragen müssen, spricht Tibaldo weiter.Wesentliche Verbesserungen im BaumaterialhandelIm Vergleich zum Vorjahr ist das Geschäftsklima vor allem im Handel von Baumaterialien angestiegen. Bis 2016 klagte diese Branche über eine schlechte Rentabilität, aufgrund der Schwierigkeiten des Bausektors. Nun hat sich die Marktlage wesentlich entspannt und fast alle Unternehmen bewerten heuer die Ertragslage als befriedigend.Auch Handelskammerpräsident Michl Ebner ist über die wesentliche Besserung des Geschäftsklimas erfreut: „Der Großhandel hat eine besondere Bedeutung. Zum einen ermöglicht er den Absatz der Südtiroler Produkte, zum anderen übt er die Brückenfunktion zwischen den italienischen und den deutschsprachigen Märkten aus. Die gute Stimmung im Großhandel ist somit eine Bestätigung der Stärke der Südtiroler Wirtschaft und ein Aufschwungsignal für Italien.“stol