Den aktuellen Herausforderungen, den Krisen wie Pandemie, Klimawandel, Energieabhängigkeit, könne man nur mit Innovation begegnen, betonte Oberrauch in seiner Rede. „Und Innovation wird in den Betrieben gemacht.“ Sowohl die öffentliche Hand als auch die Unternehmen hätten bereits ihre strategischen Reserven aufgebraucht.<BR /><BR /> „Ganze Wirtschaftssparten haben Existenzangst. Unternehmer fragen sich: Soll ich den Betrieb schließen? Mitarbeiter und Kunden verlieren? Oder offenlassen und starke Verluste einfahren?“, so Oberrauch. Und mahnte an, nicht aufzugeben: „Mit Willenskraft und Innovation den Krisen begegnen – proud to be industrious.“<BR /><BR />Der UVS habe die Pflicht, auf eine Rezession aufmerksam zu machen, die vor der Tür stehe, und schnelles Handeln einzufordern. Immerhin sei es Südtirols Industrie, die maßgeblich zum Wohlstand, dem Steueraufkommen und mit 90 Prozent unbefristeten Stellen zu sicheren Arbeitsplätzen beitrage, so Oberrauch. „Die Politik scheint dies oft zu vergessen. In der Öffentlichkeit wird die Relevanz unserer Betriebe kaum wahrgenommen. In der Energiekrise wird über jene, die es am meisten trifft, kaum gesprochen: Die energieintensiven Industriebetriebe“, beklagte Oberrauch. <BR /><BR /><embed id="dtext86-56456542_quote" /><BR /><BR />Er forderte schnelle Entscheidungen für Fotovoltaikanlagen. „Heute deckt Südtirol gerade mal 10 Prozent seines Stromverbrauchs mit Fotovoltaikanlagen ab, laut einer EURAC-Studie könnten es bis 2050 100 Prozent werden“, so der UVS-Präsident. Südtirols Exportquote habe sich von unter 20 Prozent auf mehr als 25 Prozent des Bruttoinlandprodukts gesteigert. „Damit hat Südtirols Industrie Krisenfestigkeit bewiesen.“ Dennoch seien das Veneto oder das Bundesland Tirol mit über 30 Prozent weit voraus. <BR /><BR />„Deshalb brauchen wir nicht nur begabte Mitarbeiter und innovationsfreudige Unternehmen, sondern auch ein wettbewerbsfähiges Umfeld“, unterstrich Oberrauch, und forderte erneut, die Steuer auf Arbeit zu reduzieren, also die Irap-Steuer: „Mehr Netto vom Brutto ist das beste Mittel gegen Inflation“, ist Oberrauch überzeugt.<BR /><BR />Der Landeshaushalt, der in den kommenden Wochen verabschiedet wird, müsse mutig neu gedacht werden. Das von der Landesregierung geschnürte Hilfspaket für Familien finde im UVS volle Unterstützung. Und was ist für Unternehmen vorgesehen? „Das Land hat wenig Spielraum. Den Handlungsspielraum, den wir haben – die lokalen Steuern – müssen wir aber nutzen“, so Oberrauch. Und betonte abschließend: „Wenn ich vorhin gesagt habe, dass ich zum ersten Mal auch in unseren Reihen Angst und Pessimismus wahrgenommen habe, habe ich nicht übertrieben. <BR /><BR /> Aber trotzdem bleiben wir unserem Wesen als Unternehmer treu. Wir jammern nicht, wir suchen Lösungen. Nehmen wir die Chance der Veränderung wahr. Es braucht mutige Schritte, die schnell umgesetzt werden müssen.“