Im Interview spricht Bürgermeister Peter Pernthaler über die Herausforderungen durch den Fototourismus, geplante Maßnahmen zur Besucherlenkung und warum die Gemeinde nun dringend Unterstützung vom Land braucht.<BR /><BR /><b>Die Gemeinde arbeitet seit rund zwei Jahren mit einem Expertenteam und Interessensvertretern an der Entwicklung eines Besucherlenkungssystems für das Tal. Wo steht man aktuell?</b><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1203708_image" /></div> Bürgermeister Peter Pernthaler: „Maßnahmen, wie etwa die Ausweisung und Beschilderung der Fotopoints, Zufahrtsbeschränkungen mittels Schranken oder ein Parkleitsystem mit Ampelregelung, wurden in Zusammenarbeit mit der Tourismusgenossenschaft Villnöß bereits umgesetzt. Der Bau eines Informations- und Mobilitätszentrums steht allerdings noch aus.“<BR /><BR /><b>Was ist geplant?</b><BR />Pernthaler: „Bereits vor St. Magdalena soll der Verkehr geregelt und abgefangen werden. Wir möchten den Verkehr lenken, die Fototouristen abfangen; von diesem Punkt aus sollen geführte Wanderungen starten. Zudem ist ein E-Bike-Sharing-System vorgesehen. Wenn die reservierungspflichtigen Parkplätze in Zans und St. Magdalena voll sind, soll dort geparkt werden. Eine Überlegung ist auch – ähnlich wie in Prags –, am Taleingang eine Ampel zu installieren, die auf die noch vorhandenen Parkkapazitäten am Talschluss hinweist. Wir brauchen Qualität statt Quantität.“<BR /><BR /><b>Wie weit ist man aktuell von diesem Anspruch entfernt?</b><BR />Pernthaler: „In jüngster Zeit gab es mehrere Sitzungen mit Michael Andergassen, dem Sonderbeauftragten für Landesmobilitätsplanung und Verkehrssteuerung. Gemeinsam mit Ingenieur Hannes Weiss möchte ich unser Besucherlenkungskonzept dem Landeshauptmann vorstellen. Mit ihm wollen wir die nächsten Schritte besprechen. Eines ist klar: Die Gemeinde Villnöß steht insbesondere im Bereich Verkehr im Tal vor einer prekären Situation. Wir brauchen hier ganz klar die Unterstützung des Landes.“<BR /><BR /><b>Wie soll diese aussehen?“</b><BR />Pernthaler: Wir brauchen für die Umsetzung der geplanten Maßnahmen – allem voran des Info- und Mobilitätszentrums – die finanzielle Unterstützung. <BR /><BR /><b>Die Einheimischen im Tal – vor allem die Bauern in den exponierten Zonen – sind verärgert. Was tun?</b><BR />Pernthaler: Ja, dem ist so. Vor allem die Fototouristen sorgen für Unmut. Sie bleiben nur kurz, oft nur eine Stunde, und respektieren oftmals nicht die Privatsphäre der Leute. <BR /><BR /><b>Seit Kurzem gibt es ein Online-Buchungssystem für Busse. Wie läuft das?</b><BR />Pernthaler: „Derzeit sieht das System vor, dass maximal vier Busse pro Tag online buchbar sind. Solange wir jedoch keine wirksame Kontrolle haben, fahren deutlich mehr Busse im Tal – zuletzt waren es zehn bis 15 Busse pro Tag. Wir brauchen mehr Kontrollen. Wir werden mit der Gemeinde Klausen das Gespräch suchen, um vonseiten der dortigen Ortspolizei Unterstützung in der Sache zu erhalten. Wir müssen hier dringend nachbessern, denn der Ansturm auf das Tal wird weiter zunehmen.“