„Hin zur Förderung der Köpfe“Ethik und Nachhaltigkeit seien die zwei Prinzipien bei den neuen Förderkriterien. Der Landesrat strebt Anreize für die Kooperation von Unternehmen an. Zudem würden Innovation, Aus- und Weiterbildung belohnt und Mechanismen entwickelt, die es Unternehmen erlauben würde, auch in abwanderungsgefährdeten Gebieten zu arbeiten, so Widmann.Widmann: „Grundsätzlich gehen wir weg von der Förderung von Maschinen und wollen hin zur Förderung der Köpfe. Auch wollen wir Unternehmer belohnen, die etwa mit der pünktlichen Bezahlung der Löhne, familienfreundlichen Arbeitsbedingungen oder umweltschonender Produktion ethisches Verhalten groß schreiben, das weit über die eigentliche Unternehmenstätigkeit hinausreicht.“Export, Filmförderung und Erscheinungsbild„Was den Bereich Export angeht, so fließen mittlerweile sechs Millionen Euro in die Exportförderung und in die EOS“, betonte der Landesrat.Das Filmförderungsgesetz habe hingegen eine direkte Wertschöpfung für Südtiroler Unternehmen gebracht, weil die Fördermittel wieder im Land eingesetzt werden müssten, und das zu 150 Prozent, erklärte Widmann.Für die Satellitenorganisationen BLS, SMG oder EOS sei es notwendig, dass sie sich besser koordinieren, so der Mobilitätlandesrat.Widmann betonte: „Südtirol muss unter der Dachmarke im gleichen Erscheinungsbild auftreten. In Zukunft müssen wir die Kräfte noch mehr bündeln.“Standortsicherung und -entwicklungGemeinsam mit der BLS habe das Mobilitätsressort der Standortsicherung und -entwicklung eine neue Grundlage gegeben. Der Erfolg dieser Politik lasse sich beispielsweise an 13 neuen Unternehmensansiedlungen festmachen, so Widmann.Der Fokus bei der Standortsicherung liege bei der Förderung von Schlüsselbranchen wie zum Beispiel jener der erneuerbaren Energie oder den Alpintechnologien und der Implementierung von Forschung und Entwicklung. "Der Standort Südtirol muss mit Maßnahmen gesichert werden, die auf die Besonderheiten des Landes eingehen", erläutert Widmann.Verschlanktes Wirtschaftsfördersystem Aus sechs Verfahrensschritten sind vier geworden. Heute könne die Gesuchsabgabe vor der Investition ohne jegliche Unterlagen erfolgen. Eine Rückmeldung an den Gesuchsteller folge vonseiten des zuständigen Amtes, nach der Durchführung des Vorhabens würden die Rechnungen kontrolliert und vom Landesrat genehmigt. Schließlich erfolge die Auszahlung des Beitrages, erklärte Widmann.„Durch das neue Verfahren können die Beiträge deutlich schneller, und zwar innerhalb von sechs bis acht Monaten ausbezahlt werden“, so der Landesrat.Finanz- und Vollautonomie Zudem müsse sich Südtirol vom italienischen Wirtschaftssystem emanzipieren, sagte der Landesrat. Die ausstehenden strukturellen Reformen in Italiens Wirtschaftssystem, würden auch Südtirol in Mitleidenschaft ziehen, so Widmann.„Die Bürokratie nimmt dadurch Überhand, es gibt einen Gesetzesdschungel, Rechtsunsicherheit, hohe Steuersätze und willkürliche Finanzkontrollen. Wir brauchen klare Gesetze, dann ist es auch kein Problem, wenn diese kontrolliert werden. Wir müssen uns deshalb überlegen, wie wir zu einer Finanz- und Vollautonomie kommen“, ist der Landesrat überzeugt.