Andreas von Lutz (im Bild unten), Obmann der Genossenschaft, spricht im Interview über den aktuellen Stand der Dinge. <BR /><BR /><BR /> <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><b>Die Wirtschaftsgenossenschaft Klausen steht vor ihrer Auflösung. Was ist passiert? </b><BR />Andreas von Lutz: Um wirtschaften zu können, sind wir als Genossenschaft auf Beiträge angewiesen – diese kommen von Seiten des Landes, der Gemeinde Klausen und von Sponsoren. Gerade das Land hat aber im Laufe der vergangenen 3 Jahre ihre finanzielle Bezuschussung stark reduziert, schon seit Längerem vergibt es nur mehr projektbezogene Beiträge. Aber: Während der Pandemie fiel so gut wie alles flach. Es fanden keine Veranstaltungen statt, es flossen keine Beträge und dementsprechend fehlten auch die notwendigen Einnahmen für die Genossenschaft. Das eine zum anderen führte zu einer schwierigen finanziellen Situation. <BR /><BR /><b>Welches Jahresbudget stand der WGK in guten Zeiten zur Verfügung?</b><BR />Von Lutz: Rund 180.000 bis 190.000 Euro. Die Gelder kamen dabei, wie gesagt, vom Land, von der Gemeinde und von Sponsoren. Heute müssten wir mit einigen wenigen 10.000 Euro durch das Jahr kommen, das ist einfach zu wenig, um wirtschaften zu können. Hinzukommt nun, dass das Land – abgesehen von projektbezogenen Beiträgen – nur mehr jene Veranstaltungen finanziell unterstützen wird, die erstmalig stattfinden. <BR /><BR /><b>Was heißt das? </b><BR />Von Lutz: Das würde bedeuten, dass etablierte WGK-Veranstaltungen, wie die Gartenschau „Brennenden Liab“, vom Land nicht mehr unterstützt werden können – weil es sie eben schon länger gibt. Aber wir können selbstredend nicht jedes Jahr eine Veranstaltung neu erfinden. Hinzukommt, dass wir während der Pandemie noch einen Fix-Angestellten beschäftigten – obwohl es finanziell nicht mehr drinnen gewesen wäre. Hier griff aber noch der Kündigungsschutz. Seit letztem Jahr sind wir ohne Angestellten, allein im zweiten Halbjahr beschäftigten wir eine Teilzeitkraft. Den Rest der Arbeit übernahm der Vorstand ehrenamtlich. <BR /><BR /><b>Für was steht die WGK in Klausen? </b><BR />Von Lutz: Die WGK hat aktuell 63 Mitgliedsbetriebe. Ich persönlich sehe eine der Aufgaben der WGK darin, die Stimme aller Wirtschaftstreibenden in der Gemeinde Klausen zu sein. Die WGK konnte für Klausen gar einiges auf die Füße stellen. Sie war es, die etwa vor Jahren den Weihnachtsmarkt initiierte und etablierte. Fixpunkte im WGK-Kalender sind der Ostermarkt, die Gartenschau, die langen Einkaufsabende. Darüber hinaus ist die WGK Ansprechpartner für das Stadtmarketing, für das Leerstands-Management, Betriebsansiedlungen und ist Mitglied im Netzwerk europäischer Künstlerkolonien. <BR /><BR /><b>Wie groß ist der Rückhalt von Seiten der Gemeinde und der jeweiligen Verbände? </b><BR />Von Lutz: Die Unterstützung ist da. Das reicht aber leider nicht aus. Insgesamt bedauere ich es persönlich sehr, dass es soweit kommen musste. <BR /><BR /><b>Wie geht es nun weiter? </b><BR />Von Lutz: Heute (gestern, Anm. der Redaktion) trifft sich der Vorstand nochmals zu einer gemeinsamen Sitzung. Für nächsten Mittwoch haben wir bereits eine Mitgliederversammlung einberufen. Tagesordnungspunkt ist dabei die mögliche Auflösung der Wirtschaftsgenossenschaft Klausen. <BR /><BR /><BR /><BR /><BR />