In welchen Regionen bzw. Provinzen in Italien gibt es die besten Rahmenbedingungen für Unternehmen? Diese Frage ist Gegenstand einer umfassenden Studie des renommierten Forschungsinstituts „Centro Studi Sintesi“ aus Venedig, die nach 2008 im Vorjahr zum zweiten Mal durchgeführt wurde. Anhand einer Mischung von 37 Parametern in sechs Kategorien, angelehnt an den „Index of Economic Freedom“ der amerikanischen „Heritage Foundation“, wurden die Kandidaten eingehend überprüft. Die Region Trentino-Südtirol schnitt dabei als Klassenbester ab: In Sachen Unternehmerfreundlichkeit bekam sie 100 von 100 möglichen Punkten und verwies ihre Mitbewerber damit deutlich auf die hinteren Plätze. Die zweitplatzierte Emilia Romagna erreichte 82,8 Punkte, die Marken 81,7 Punkte – fast 20 Punkte weniger als die Siegerregion. Der italienweite Durchschnitt liegt bei 54,4 Punkten, die Lombardei landete mit 62,6 Punkten auf dem 12. Platz.„Trentino-Südtirol hat gezeigt, dass es besser als andere Regionen mit gezielten Maßnahmen auf die Krise reagiert und so die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes nachhaltig unterstützt hat“, erklärt Catia Ventura, die Direktorin des „Centro Studi Sintesi“.Südtirol bei Wertung der Provinzen auf Platz zweiBei der Wertung der Provinzen liegt Trient an erster Stelle (100 Punkte), dicht gefolgt von Bozen und Belluno, die punktemäßig mit 98,6 ex aequo an der zweiten Stelle rangieren. Liegt Südtirol hier hinter Trient, so nimmt die Provinz in der größten je gemachten Vergleichsstudie des nationalen Verbandes der Handwerker („Confartigianato“) zur “Lebensqualität von Unternehmen” eindeutig den ersten Platz ein. Bewertet werden bei solchen Studien nicht nur die so genannten „Soft Facts“, wie z.B. Lebensqualität, Sozialleistungen und kulturelles Angebot, sondern auch harte Faktoren wie Steuerdruck, Unternehmerbeiträge und Supportleistungen für Unternehmen.BLS zeigt sich zufrieden „Gerade die letzte Studie hat gezeigt, dass kleinere Städte wie eben Bozen, Trient oder Belluno im Vergleich zu den Metropolen wie Mailand zunehmend an Attraktivität und Bedeutung gewinnen“, meint Ulrich Stofner, Direktor der Südtiroler Standortagentur Business Location Südtirol – Alto Adige (BLS). Das sei eine Bestätigung für die Notwendigkeit, aktiv Südtirols Vorteile als Wirtschaftsstandort zu kommunizieren und gezielte Marketingaktivitäten zu setzen.