<BR /><BR />Im Stimmungsbarometer rechnen 88 Prozent der Unternehmen mit zufriedenstellenden Erträgen – im April waren es 94 Prozent. Hauptgrund für das gedämpfte Geschäftsklima ist laut Wifo die schwache Nachfrage nach Industrieprodukten. <BR /><BR />Dies belegen auch die Exportzahlen: Im ersten Quartal 2025 wurden aus Südtirol (ohne landwirtschaftliche Erzeugnisse) Waren im Wert von 1,6 Milliarden Euro ausgeführt – ein Minus von 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen sind die Bereiche Elektro- und Elektronikgeräte, Metallverarbeitung und Maschinenbau.<h3> Schwäche der Exportpartner und Zölle bremsen Nachfrage</h3>Die verhaltene Nachfrage hat mehrere Ursachen, erklärt Luciano Partacini, Direktor des Wirtschaftsforschungsinstituts der Handelskammer Bozen: „Zum einen ist es die Schwäche unserer Handelspartner Deutschland und Österreich, die die Nachfrage bremsen, zum anderen die geopolitischen Krisen und die Handelskonflikte, die Unsicherheit schaffen und auch die Nachfrage nach Investitionsgütern verlangsamen.“ <BR /><BR />Besondere Sorgen bereiten die neuen US-Zölle. „Die Zölle von 15 Prozent, zusätzlich zur 15-prozentigen Abwertung des Dollars in den letzten Monaten, werden gravierende Auswirkungen auf die Südtiroler Exporte haben“, befürchtet Cristiano Cantisani, Präsident des Handwerkerverbandes CHA.<BR /><h3> Je nach Branche unterschiedliche Stimmung</h3>Die Einschätzungen zur Rentabilität variieren stark zwischen den einzelnen Bereichen. Optimistisch zeigen sich vor allem die Maschinen- und Fahrzeugkomponentenhersteller sowie die Holz- und Möbelverarbeitung, ebenso der Lebensmittel- und Drucksektor.<BR /><BR />In der Metallverarbeitung und im Textilgewerbe ist das Bild gemischter. „In der Metallbranche spüren wir die sinkende Nachfrage infolge der angespannten Weltmarktsituation, während im Textilbereich die Konkurrenz durch massenhaft produzierte und zu Dumpingpreisen angebotene Importware zunehmend Druck ausübt“, erklärt lvh-Direktor Martin Haller.<h3> „Europas Wettbewerbsfähigkeit stärken“</h3>Die unsichere Lage erfordert, die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken, ist Alexander Rieper, Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, überzeugt: „Zum Beispiel durch die Beseitigung bürokratischer Hürden am europäischen Binnenmarkt. Eine zentrale Rolle wird zudem die Erschließung neuer Märkte spielen.“<BR /><BR />Auch Handelskammer-Präsident Michl Ebner betont: „Kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) müssen in dieser schwierigen Phase unterstützt werden, beispielsweise durch Anreize für Investitionen und den technologischen Wandel.“