Die europäischen Indizes grenzten ihre Verluste spürbar ein, der DAX schaffte es wieder über 8.000 Punkte, und der Euro robbte sich an die Marke von 1,30 Dollar heran. „Das Hauptproblem mit dem zypriotischen Hilfspaket war, dass ganz normale Sparer wie du und ich mit ins Boot genommen werden sollten“, sagte ein Aktienhändler in Frankfurt. An den internationalen Finanzmärkten war die geplante Zwangsabgabe auf Vermögen in Zypern als Tabubruch aufgenommen worden und hatte die Furcht vor ähnlichen Schritten in anderen hoch verschuldeten Euro-Ländern geschürt. „Die neuen Verhandlungen geben nun Hoffnung, dass diese Leute von der Abgabe ausgenommen werden. Das sorgt für Beruhigung an den Märkten“, sagte der Börsianer.Die Zwangsabgabe sollten nach den ursprünglichen Plänen alle Bankkunden – gestaffelt nach ihrem Vermögen – zahlen und sich damit an der Rettung des Landes beteiligen. Doch nach heftigen Protesten verhandeln EU und der hoch verschuldete Mittelmeerstaat das am Wochenende vereinbarte Paket noch einmal neu. Erklärtes Ziel ist es nun, Kleinsparer nicht mehr mit in die Pflicht zu nehmen. Nach Einschätzung des Chefvolkswirts von Allianz Global Investors, Stefan Hofrichter, hatte die Empörung von Investoren auch wegen einer anderen Regelung so hohe Wellen geschlagen: „Bond-Halter wurden diesmal – anders als in Griechenland – nicht zu einem Beitrag verpflichtet, der kleine Privatanleger aber schon.“Der DAX ging mit einem Minus von 0,4 Prozent bei 8010 Zählern aus dem Handel. Im Verlauf war er zeitweise um rund zwei Prozent gefallen. Der EuroStoxx50 schloss 0,7 Prozent niedriger bei 2706 Zählern. Die Leitindizes von Spanien und Italien grenzten ihre Verluste auf ein Minus von 1,3 und 0,9 Prozent ein. Die Börsen in Zypern und Griechenland blieben wegen eines Feiertages am Montag geschlossen. Asiatische Aktienmärkte waren am Morgen ebenfalls in den Keller gerutscht.