Milchwirtschaft
Milch: Auszahlungspreis steigt, doch die Sorgen bleiben
Die Südtiroler Milchwirtschaft hat ein extrem schwieriges Jahr hinter sich. Der Auszahlungspreis an die Bauern ist zwar gestiegen, reicht aber nicht aus, um die deutlich höheren Betriebskosten aufzufangen. Darauf wies der Sennereiverband Südtirol am Freitag bei seiner Vollversammlung hin.
Das nächste gravierende Problem für Südtirols Milchbauern
Die Lage der Südtiroler Milchbauern ist ernst: Steigende Kosten auf der einen Seite, niedrige Erträge auf der anderen. „Und wie ein Damoklesschwert schwebt über allem der Entwurf für das Dekret zur staatlichen Tierwohl-Zertifizierung“, sagt Landesrat Arno Schuler. Was will der Staat vorschreiben?
Milchwirtschaft: „Auszahlungspreise werden auch künftig nicht ausreichen“
Die massiven Kostensteigerungen haben Südtirols Milchwirtschaft im vergangenen Jahr in eine schwierige Situation gebracht. Und auch in Zukunft werde es nicht leichter. Daher brauche es eine „existenzsichernde Hilfe“, hieß es bei einem Treffen zwischen den Südtiroler Milchhöfen und der Politik.
„Zukunftsbild 2032“: Entwicklung der Südtiroler Milchwirtschaft im Fokus
Wohin soll sich die Südtiroler Milchwirtschaft künftig entwickeln? Und wie kann man den Milchviehbetrieben eine gesunde, wirtschaftlich tragfähige Zukunft sichern? Diese beiden Fragen standen im Mittelpunkt umfassender Gespräche, die die Verantwortlichen der Milchhöfe, der Sennereigenossenschaften und des Sennereiverbandes in den letzten Wochen geführt haben. Ergebnis der Analysen, Prognosen und Diskussionen ist das „Zukunftsbild 2032“.
Zuversicht bei Kellereien, verhaltene Stimmung im Obstbau und Milchsektor
In der Herbstausgabe des Wirtschaftsbarometers vom WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen – ziehen verschiedene Landwirtschaftssektoren in Südtirol eine unterschiedliche Bilanz: Während die Stimmung bei in der Obstwirtschaft, bei Sennereien und Molkereien verhalten ist, Blicken die Kellereien nach einer guten Ernte optimistisch ins neue Jahr.
Teuerung würgt Wirtschaft ab: Wer im Trentino besonders betroffen ist
Einiges können sie noch abfedern, aber die enormen Preissteigerungen bei Strom und Treibstoffen setzen den Betrieben mehr und mehr zu. In der Nachbarprovinz knickt vor allem ein Sektor nach und nach ein – kein gutes Vorzeichen für Südtirol.
Wie viel verdient ein Bauer mit dem Liter Milch? Das sagen die Zahlen
Die Bauern in höheren Tälern und am Berg gehören nicht zu jenen, die im Land regelmäßig, professionell und laut genug herumjammern. Ihre Antwort ist eine Stalltür, die für immer zuschlägt. Vor allem die Milchbauern trifft es hart – und das schon seit Jahren. Die Teuerungswelle gibt vielen den Rest, wie dramatische Zahlen des Bauernbundes zeigen.
Mutige Prognose: „Milchwirtschaft wird nach Krise als Gewinnerin dastehen“
Mit 1. September übernimmt er offiziell das Ruder bei der Bergmilch (Mila), Südtirols größtem Milchhof: Matthias Baumgartner. Der 38-Jährige tritt die Nachfolge des langjährigen Geschäftsführers Robert Zampieri an – und das in einer Zeit, die für Südtirols Milchwirtschaft selten schwieriger war. Trotzdem ist er überzeugt, dass die Branche als Gewinnerin aus dieser Krise hervorgehen wird.
Obst- und Milchsektor sehen schwarz, gute Stimmung in der Weinwirtschaft
Die Sommerausgabe des Wirtschaftsbarometers des WIFO (Institut für Wirtschaftsforschung) der Handelskammer Bozen zeigt eine Verschlechterung des Geschäftsklimas bei den Südtiroler Obstgenossenschaften aufgrund der sinkenden Apfelpreise auf den internationalen Märkten. Große Sorge herrscht auch bei den Molkereien und Sennereien, weil die Produktionskosten nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine weiter gestiegen sind.
„Ein Fallschirm für die Landwirtschaft“
Steigende Energiepreise und explodierende Futtermittelkosten bringen Südtirols Milchbauern in Existenznöte. Vor kurzem wurde daher eine Möglichkeit geschaffen, sich gegen Einkommensverluste abzusichern – über einen neuen Mutualitätsfonds für die Milchwirtschaft.
Tiefenthaler: „Für die Milchbauern schaut es nicht gut aus“
300 Euro pro Kuh – für die ersten 30 Kühe: So viel bekommen die Südtiroler Milchbauern vom Land als einmalige finanzielle Unterstützung. Der Grund: die hohen Energie- und Futtermittelpreise. „Wir sind dankbar für diese Hilfe“, sagt Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler zu STOL. Ob diese Hilfe ausreichend sei, könne er aber noch nicht sagen. Denn: „Es schaut nicht gut aus für die Milchbauern.“
Berglandwirtschaft schafft Sicherheit für Südtirol
Den Weltbauerntag am 1. Juni und den zugleich begangenen Tag der Milch nimmt der Sennereiverband zum Anlass, ein „Nebenprodukt“ der Berglandwirtschaft in den Fokus zu rücken. „Die Berglandwirtschaft schafft Sicherheit“, betont Obmann-Stellvertreter Georg Egger. Er verweist nicht nur auf die Versorgung mit Lebensmitteln, sondern auch auf die Schutzfunktion bearbeiteter Flächen und die wirtschaftliche Sicherheit im ländlichen Raum.
Reinalter bleibt Obmann von Bergmilch Südtirol-Mila
Die Bergmilch Südtirol-Mila blickt auf ein besonderes Geschäftsjahr 2021 zurück. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen mit Lockdowns, schwachem Tourismus im ersten Halbjahr und extremer Kostensteigerungen in der zweiten Jahreshälfte, konnte der größte Milchhof Südtirols ein gutes Ergebnis erzielen.
Wenn der Bauer geht, geht dann auch der Gast?
Die Lage der Südtiroler Berglandwirtschaft war wohl noch nie so dramatisch wie heute: Viele Bauern überlegen wegen der drastisch gestiegenen Betriebskosten ihre Tätigkeit aufzugeben. Doch das hätte schwerwiegende Folgen, warnen Matthias Gauly, Professor für Nutztierwissenschaften, und Dozent Thomas Zanon von der Freien Universität Bozen. + Von Sabine Gamper
Milchwirtschaft fordert faire Verteilung der Kosten
Während die Produktionskosten seit 2 Jahren rasant steigen, müssen Südtirols Bergbauern auch 2021 mit einem leicht rückläufigen Milchpreis auskommen. „Die Pandemie hat die Milchwirtschaft noch weiter unter Druck gesetzt, die Wirtschaftlichkeit unserer Betriebe leidet und es ist fraglich, wie lange sie noch durchhalten können“, so Obmann-Stellvertreter Georg Egger anlässlich der Vollversammlung des Sennereiverbandes.
Sicherheitsnetz für die Milchbauern: So sieht der Plan aus
Seit fast 50 Jahren ist es das zentrale Anliegen des Hagelschutzkonsortiums, Bauern in Krisenzeiten zu unterstützen – doch es geht schon lange nicht mehr nur um Hagel. Auf der heutigen Vollversammlung wird das Konsortium seinen zweiten Mutualitätsfonds gründen – diesmal für die Milchbauern und gemeinsam mit dem Sennereiverband Südtirol.
Sorgenkind Milchwirtschaft: „Sektor muss in die Gänge kommen“
Südtirols Milchwirtschaft stöhnt unter einem enormen Kostendruck. Die Situation sei so dramatisch wie nie, heißt es vom Sennereiverband. Übertriebenes Gejammere? Nein, sagt Christian Fischer, Professor für Agrar- und Ernährungswirtschaft an der Freien Universität Bozen. + Von Sabine Gamper
Krise in der Milchwirtschaft: „Es wird Unterstützungen geben“
Es waren klare Worte, die Joachim Reinalter, Obmann des Sennereiverbandes, für die Lage in der Milchwirtschaft fand, als er sie als „so dramatisch wie noch nie“ bezeichnete. Auch für 2022 sehen die Milchbauern keine wesentliche Verbesserung, im Gegenteil. Landesrat Arnold Schuler weiß um das Problem – und hat finanzielle Hilfe angekündigt.
Landwirtschaftliche Genossenschaften: Verhaltene Erwartungen für 2021
Die Bewertungen der Südtiroler landwirtschaftlichen Genossenschaften zur Ertragslage im Jahr 2020 sind sehr heterogen: Den Schwierigkeiten der Kellereien und der Sennereien steht die Zufriedenheit des Obstsektors gegenüber. Die Erwartungen für 2021 sind eher bescheiden, vor allem wegen des Rückgangs der Apfelproduktion und der ungewissen Preisentwicklung im Milchsektor. Dies ergibt sich aus der Herbstausgabe des Wirtschaftsbarometers des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen.
„Das sind alles nur Lippenbekenntnisse“
„Es ist doch Nonsens, in Zeiten von Klima- und Coronakrise, Milch und Milchprodukte für Südtirols größte öffentliche Küchen von außen zu beziehen“, sagt ein empörter Joachim Reinalter, Obmann des Südtiroler Sennereiverbandes. Er spricht von „Lippenbekenntnissen“ was die Nachhaltigkeit und Förderung der Berglandwirtschaft anbelangt.