Minderheiten
„Wir müssen Russland die Stirn bieten“
Der Krieg in Nahost und in der Ukraine überlagert andere Konflikte wie jenen zwischen Armenien und Aserbaidschan um Berg-Karabach. Der Kaukasus bleibt aber ein Unruheherd, das gilt auch für Georgien, wie das folgende Interview mit der Journalistin Tinatin Dvalishvili zeigt.
Schützendelegation im Europäischen Parlament
Im Europäischen Parlament hat kürzlich eine Delegation des Südtiroler Schützenbundes bei einer internationalen Konferenz zum Thema Minderheitenschutz mitgewirkt. Im Fokus stand dabei die Absicherung der Minderheitenrechte der einzelnen Völker und wie diese in der Praxis ausgebaut und umgesetzt werden können.
Bericht: 795 Indigene unter Bolsonaro-Regierung ermordet
Während der Präsidentschaft des rechtsnationalen Präsidenten Jair Bolsonaro sind zwischen 2019 und 2022 in Brasilien 795 Tötungsdelikte an Indigenen registriert worden. Im vergangenen Jahr waren es 180 Fälle in dem Land. Die Daten sind in dem Bericht „Gewalt gegen indigene Völker in Brasilien - 2022“ enthalten, der laut dem Nachrichtenportal „amerika21.de“ vom Indigenen Missionsrat (CIMI) vorgestellt wurde.
100 Jahre Spaltung der Ladiner
Heuer sind es 100 Jahre, dass die Spaltung der Ladiner vollzogen wurde: Am 21. Jänner 1923 wurde das königliche Dekret Nr. 93 erlassen, mit dem die Provinz Trient eingerichtet und die 3 Gemeinden Anpezo/Cortina d'Ampezzo, Fodom/Buchenstein/Livinallongo und Col de Santa Lizia/Colle S. Lucia (Souramont) an die neu errichtete Provinz Belluno angeschlossen wurden. + von Heinz Wieser
Erste US-Sanktionen nach Ausschreitungen im Kosovo
Nach heftigen Zusammenstößen wegen der Einsetzung von ethnisch-albanischen Bürgermeistern im Kosovo haben die USA eine erste Sanktion gegen das Land verhängt und es von einer Militärübung ausgeschlossen. Der Kosovo werde von dem gemeinsamen Manöver namens Defender 23 ausgeschlossen, an der von April bis Juni 20 Länder teilnehmen, teilte der US-Botschafter in Pristina, Jeffrey Hovenier, Dienstag mit. „Für den Kosovo ist diese Übung vorbei“, sagte er gegenüber örtlichen Medien.
Mehr Sinn für Vielfalt
Die traditionell ansässigen Volksgruppen und Minderheiten sind bei vielen Bundesdeutschen Terra incognita. Immerhin kennen die Schleswig-Holsteiner ihre Dänen, die Niedersachsen ihre Friesen, die Sachsen und Brandenburger ihre Sorben und die Süddeutschen, allen voran die Bayern, die mit ihnen eng verwandten Südtiroler und Sudetendeutschen. + von Bernd Posselt
Das „Wunder von Bern“: Donauschwaben auf beiden Seiten
Englische Fans buhen die eigenen Spieler aus, weil diese mit einem Kniefall gegen Rassismus protestieren, italienische Fans pöbeln Mario Balotelli mit Affenlauten in offen rassistischer Art an: In der heutigen Welt leben Menschen aus allen Teilen der Erde und mit den unterschiedlichsten Familiengeschichten, mit verschiedener Hautfarbe, Religion und Muttersprache Tür an Tür. Schon im Alltag gibt es dabei Konflikte – und erst recht, wenn es um Fußball und Nationalmannschaften geht.
Angestrebte Wiederangliederung an Südtirol: „Wir geben nicht auf“
Vor 15 Jahren wurde das Referendum zur Wiederangliederung Souramonts an Südtirol abgehalten. Am 28. und 29. Oktober 2007 sprachen sich 78,86 Prozent der Abstimmenden für eine Rückkehr zu Südtirol aus. Doch Rom verweigert die Umsetzung. + von Lorenzo Soratroi
„Die FUEN langfristig positionieren“
Was hat der im Amt bestätigte Präsident der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten( FUEN) Lorant Vincze in seiner dritten und letzten Amtszeit vor, wie können Minderheiten auch in Krisenzeiten sichtbar bleiben und wie soll die FUEN mit den immer zahlreicher werdenden rechten bis extrem rechten Regierungsparteien in Europa umgehen?
FUEN-Kongress – Hitzige Debatte über Haltung zu Ungarn
Eine erregte Debatte entflammte beim FUEN-Kongress auf die Aufforderung hin, die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) möge eine kritische Stellungnahme zum Zustand von Demokratie und Rechtsstaat in Ungarn abgeben. Die FUEN müsse sich klar positionieren, auch wenn Ungarn vorbildliche Minderheitenpolitik betreibe.
Landeshauptmann vertritt Südtirol bei UN-Veranstaltung in New York
Südtirol wurde gestern von Landeshauptmann Kompatscher bei einer UN-Veranstaltung in New York vertreten. Beim „High-Level Meeting“ zur UN-Generalversammlung in New York wurde Südtirol mehrfach als Beispiel für die Lösung von Minderheitenkonflikten genannt und in den höchsten Tönen gelobt.
Südtirols Autonomie bleibt Maßstab für Tibet
Die Lage der Tibeter im eigenen Land scheint immer auswegloser. China tritt die Menschrechte mit Füßen, doch jeder Einzelne von uns kann etwas für dieses geschundene Land tun, ist Thinlay Chukki, Vertreterin der tibetischen Exilregierung, überzeugt. Kürzlich nahm sie an den Feierlichkeiten zu 50 Jahre Zweites Autonomiestatut teil. +Von Stefano Zocchi
Europeada-Tagebuch: „Wir wurden ständig beschimpft“
Am Fußballplatz geht es oft rauh zu, das weiß jeder, der selbst einmal gespielt oder zugeschaut hat. Was die Spieler des slowenischen Fußballvereins SAK auf Kärntner Fußballplätzen erlebten, geht darüber aber weit hinaus. 2 frühere SAK-Größen haben uns von den alten Zeiten erzählt, die oft keine guten waren. + Von Hatto Schmidt
„Die Assimilation schreitet dramatisch voran“
Wenn am 25. Juni in Südkärnten die Europeada beginnt, lernen die Besucher aus ganz Europa eine verwirrende Regelung zweisprachiger Ortstafeln kennen. s+ sprach mit dem Anwalt und Politiker Rudi Vouk über den Ortstafelkompromiss und die Lage der Kärntner Slowenen. + von Hatto Schmidt
Wie Železna Kapla zu Urtijëi hätte werden können
Sie fühlten sich in ihrem durch den Rassenwahn befeuerten Gefühl der unschlagbaren Überlegenheit offenbar wie in einem Reisebüro: Als die Nazi-Bürokraten und die Südtiroler Optanten-Vertreter nach 1939 das versprochene geschlossene Siedlungsgebiet für die abwanderungswilligen Südtiroler suchten, tippte man einmal auf dieses Gebiet auf der Europakarte, dann wieder auf ein anderes – geworden ist am Ende nichts daraus. + Hatto Schmidt
„Hass auf Minderheiten ist so groß wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr“
Der diplomatische Kampf für die Besserstellung von Minderheiten in einem Staat dauere weltweit viele Jahre an – mit einigen Erfolgen. So stehe Südtirol dank Autonomie heute gut da, sagte der UNO-Sonderbeauftrage für Minderheitenfragen, Fernand de Varennes, am Samstag in Bozen. Doch man müsse äußerst wachsam und auch besorgt sein, sagte er: Denn der Hass auf Minderheiten sei aktuell so große wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
Klopeiner See oder Kalterer See?
Beide haben ein K am Anfang des Namens, und wer im Internet nach dem wärmsten Badesee in den Alpen sucht, findet einmal den einen genannt, anderswo aber auch den anderen. Doch es gibt noch mehr Verbindendes zwischen Südtirol und Südkärnten. Die bevorstehende Fußballeuropameisterschaft der nationalen Minderheiten (Europeada) ist Anlass genug, sich dies genauer anzusehen. + Hatto Schmidt
Entmilitarisierte Åland-Inseln auf dem Weg in die NATO...
Mariehamn. Die autonomen Åland-Inseln, die mitten in der Ostsee liegen, sind seit jeher ein Teil des nordischen Sicherheitsnetzes. Aus diesem Grund ist Åland seit 1856 ein entmilitarisiertes und neutralisiertes Gebiet. Doch die Dinge haben sich geändert, und nach Russlands brutaler Aggression gegen die Ukraine wird die Entmilitarisierung in Frage gestellt. Eine Analyse von Daniel Dahlen
Jimi Henndreck vertritt Südtirol beim Grand Prix der Sprachminderheiten
Am 13. Mai gastiert „Liet International“ in Tondern in Dänemark. Während beim Eurovision Song Contest Englisch die erfolgreichste Sprache ist, singen die Künstler hier in einer Minderheitensprache. Zum heurigen Line-Up gehört auch die Band Jimi Henndreck aus Lüsen und Völs am Schlern.
Geld für Minderheiten-Kulturinstitute: „Basis, damit sie arbeiten können“
In der jüngsten Sitzung der Regionalregierung ist die jährliche Finanzierung der Kulturinstitute der sprachlichen Minderheiten in der Region Trentino – Südtirol genehmigt worden. „Einrichtungen wie diese und Initiativen für sprachliche Minderheiten braucht es unbedingt. Finanzielle Mittel sind die Basis, damit diese arbeiten können“, sagt der Regionalassessor für Sprachminderheiten Manfred Vallazza.