Pflege
Mehr Einrichtungen – nicht genug Personal
In Südtirol wächst die Zahl der sozialen Einrichtungen, aber im Vergleich zum Vorjahr wurden 2022 fast 100 Menschen weniger betreut. Der Grund: Mangel an Pflegepersonal. Das geht aus den jüngsten Daten des Landesstatistikinstitutes ASTAT hervor. Demnach sind auch 2 Drittel der Betreuten in Südtirol Senioren – und gerade in Seniorenwohn- und Pflegeheimen steigt nun erneut die Sterblichkeitsrate.
Skandalöse Zustände: „Fühlen uns vom Sanitätsbezirk auf den Arm genommen“
Seniorenheime können nicht alle Anfragen um Aufnahme abdecken. Die Belastungen von pflegenden Familienangehörigen sind enorm. Diese fühlen sich allerdings oft allein gelassen, wie der Fall einer Eisacktaler Familie zeigt. Diese fühlt sich vom Sanitätsbezirk auf den Arm genommen und findet: So etwas dürfte es nicht geben.
Pflegenachwuchs: Mehr Taschengeld als in Tirol
Südtirol hinkte dem Bundesland Tirol beim Taschengeld für den Pflegenachwuchs hinterher: „Ab Oktober wird es für die Krankenpflege-Studierenden an der Claudiana leicht über das Niveau im Bundesland Tirol erhöht, sodass wir konkurrenzfähig sind“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher. Nächstes Ziel sei ein Arbeitsvertrag als „Azubi“ für Absolventen im 3. Ausbildungsjahr.
Heidis großer, starker Held
Heidi – nicht Adelheid – möchte sie genannt und so „normal“ wie möglich behandelt werden. Das bestätigt nicht nur Heidis Mann, sondern auch sie selbst: Heidi Schwingshackl Hopfgartner aus Pichl/Gsies, die seit 38 Jahren pflegebedürftig ist. Im Interview erzählt ihr Mann Josef über den Pflegealltag und wie und warum sich das gemeinsame, kurze Eheleben so plötzlich verändert hat.
Drohender Notstand in der Pflege: Tun wir tatsächlich genug?
Seit Jahren ist bekannt, dass Südtirol auf einen bedrohlichen Notstand bei den Pflegekräften zusteuert. Was tut das Land, um mehr junge Menschen für diesen Beruf zu gewinnen? Eher wenig, wie ein Vergleich mit Österreich und besonders dem Bundesland Tirol zeigt.
Was Kinderkrippe, Schule und Pflege miteinander zu tun haben
Vernetzt denken! Das ist für die Nordtiroler Landesrätin Cornelia Hagel keine Floskel, sondern ein effizientes Werkzeug, um Probleme zu lösen. Im ausführlichen Gespräch erklärt Hagele, wie das in ihren Zuständigkeitsbereichen Schule und Pflege konkret aussieht. + von Bernhard Liensberger
„Sonst endet das in der Zwei-Klassen-Pflege“
Immer mehr ältere Menschen brauchen Pflege, die immer weniger junge bewältigen sollen. Kann das in Zukunft überhaupt funktionieren? „Es muss“, sagt der Wirtschaftsprofessor Gottfried Tappeiner. Im Interview erklärt er, wie Strategien für eine nachhaltige Pflege aussehen könnten. + von Edith Runer
Rentnergewerkschaft fordert Berufsalbum für Hauspflegekräfte
Die Rentnergewerkschaft des AGB/CGIL hält es für angebracht, die Debatte über das Berufsalbum der Hauspflegekräfte (sog. badanti) wiederaufzunehmen, nachdem der Senat das Legislativdekret bezüglich der Politik zugunsten der älteren Menschen gebilligt hat.
Notstand in der Betreuung: „Brauchen gerechte Entlohnung“
In einer Pressemitteilung beklagt der Landesverbandes der Sozialberufe die Trägheit der Politik, wenn es darum geht praktikable Lösungen umzusetzen, um dem Notstand in der Betreuung und Pflege zu begegnen. Vor allem das Thema gerechte Entlohnung brennt dem Verband unter den Fingernägeln.
Die Pflege im Haus wird deutlich teurer
Einen Menschen daheim pflegen – das kostet meist viel Zeit, Kraft und bei professioneller Unterstützung („Badante“) auch ganz schön viel Geld. Diese finanzielle Belastung für Pflegebedürftige und deren Angehörige wird jetzt im Jänner noch einmal größer – ganz automatisch. Experten warnen vor einer ganz und gar unerwünschten Nebenwirkung dieser Kostensteigerung.
So bleibt Ihr Christbaum bis Mariä Lichtmess fit!
Die allerersten geschmückten Christbäume soll es Mitte des 16. Jahrhunderts im Elsass gegeben haben. Mit den immergrünen Zweigen und später auch Bäumen als Symbol des Lebens brachten die Menschen das Grüne ins Haus. Soll Ihr Weihnachtsbaum nicht nur am Heiligen Abend sonder n bis Mariä Lichtmess frisch und voller Nadeln im schönsten Glanz erleuchten, dann gilt es einiges zu beachten. + von Andreas Modery
Warum viele chronisch Kranke „unerträglich lange“ warten müssen
Mehr als 13.000 Menschen in Südtirol sind von Demenz betroffen: Das geht aus den neuesten Zahlen des Gesundheitsministeriums hervor. Laut Alzheimervereinigung Südtirol (ASAA) kommen pro Jahr 1200 Neuerkrankungen dazu, letzthin vermehrt jüngere Patienten. Viele stehen vor einem Problem, das seit längerer Zeit nicht gelöst ist.
Mehr Betreuung für Senioren - Künftig auch mit Nachtdienst
Die Betreuung von Senioren in Südtirol soll ausgebaut werden. Dies heißt, dass pflegebedürftige Senioren nicht unmittelbar in ein Seniorenwohnheim ziehen, sondern vorher die Möglichkeit eines unterstützten Wohnens nutzen. Künftig soll es auch einen Nachtdienst geben.
Pflegende Angehörige regulär beschäftigen: „Viele Vorteile“
Pflegende Angehörige offiziell anstellen, finanziell absichern und professionell begleiten: Das Burgenländer Pflegemodell wird derzeit auch für Südtirol geprüft. Das Interesse ist groß, könnte es Familien, die alte oder kranke Menschen zu Hause pflegen, doch entscheidend entlasten – und nebenbei auch ein anderes Problem des Sozialbereichs lösen helfen.
Anstellung von pflegenden Angehörigen: Pflegemodell der Zukunft?
Der Südtiroler Landtag wird auf Initiative der SVP-Fraktionsvorsitzenden Magdalena Amhof prüfen, ob das Burgenländer Pflegemodell, welches dort seit 2019 erprobt wird, auch in Südtirol anwendbar wäre. Dieser Tage werden die Evaluationsergebnisse aus dem Burgenland erwartet. Das Beschäftigungsmodell ermöglicht die offizielle Anstellung von pflegenden Angehörigen. Neben einer Grundausbildung wird den Angehörigen soziale Absicherung und eine angemessene Entlohnung garantiert.
Bezeichnung „berufsbegleitender Lehrgang für Pflegehelfer“ irreführend
Kürzlich haben Land und Partner ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet, um den neuen, berufsbegleitenden Lehrgang „Pflegehelferin/Pflegehelfer“n zu schaffen. Diese Bezeichnung nennt der Landesverband der Sozialberufe allerdings irreführend.
Personalmangel im Gesundheitswesen: „Es braucht langfristige Entscheidungen“
In den kommenden Jahren werden im Gesundheitsbereich viele Fachkräfte fehlen, schon seit Monaten verschärft sich der Mangel an Ärzten, Krankenpflegern und Pflegehelfern. Die Rentnergewerkschaft des SGBCISL befürchtet, dass die älteren Menschen, das schwächste Glied der Gesellschaft, mehr als andere unter den Folgen leiden könnten, und fordert die Landesregierung auf, rechtzeitig zu handeln und langfristig zu planen.
Teilschließungen wegen Personalmangel: „Man nimmt einfach vieles hin“
In vielen Pflegeeinrichtungen in Südtirol fehlen Betreuer. Einige haben deshalb ihre Dienste reduzieren müssen. Wie dramatisch das für die betroffenen Familien ist, zeigt der Fall von Else Stieler. Die Mutter eines schwer beeinträchtigten jungen Mannes kämpft seit Monaten öffentlich für die völlige Wiedereröffnung der betreuten Werkstatt in Kardaun. Getan hat sich in den vergangenen 3 Monaten wenig.