„Wir schauen jeden Tag die Aufzeichnungen an. Bis jetzt hat die Kamera nur einen Marder aufgenommen, und der tut den Kälbern nichts“, sagt Revierleiter Anton Gurndin. Solange keine klaren Hinweise auf einen Wolf vorlägen, sei alles nur Spekulation. Nach den starken Regenfällen brächte auch eine DNA-Untersuchung nichts.Am Freitag trieben die Aldeiner Bauern ihre Rinder und Kälber auf die Almen: auf die Schönrast-Alm, auf die Neuhütt-Alm und auf die Auerleger-Alm. Die Schafe wurden schon am 1. Juni aufgetrieben. Derzeit weiden sie auf der Lahneralm. Später kommen sie auf die höheren Weiden bei Jochgrimm. Die Bauern haben Angst um ihre Tiere, halten sich angeblich doch unweit des Lavazèjochs 5 Wölfe auf. Aber auch näher lauert die Gefahr. 3 Wölfe sollen am 1. Mai in Petersberg gesichtet worden sein. „Das stimmt. Jäger haben es bestätigt“, sagt Bauernbund-Ortsobmann Franz Stürz.Die gerissenen Kälber seien nicht der erste Schadensfall in der Gegend. „Die Bauern melden es nicht, weil sie den Medienrummel scheuen“, sagt Stürz. Auch sei eine Meldung und Schadenersatzforderung wie im Fall der neugeborenen Kälber gar nicht möglich: „Sie waren ja noch nicht gekennzeichnet, folglich gibt es sie laut Tierregister gar nicht“, erklärt Stürz. Dies treffe auch auf Lämmer zu, die auf der Alm geboren werden und formell noch nirgends aufscheinen.Bauern fordern RegelungDas Vieh nicht mehr aufzutreiben, ist laut Stürz nicht die Lösung. „Im Sommer gehört es auf die Alm“, betont er. Er und alle Bauern wünschen sich eine Regelung, wie sie Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler anstrebt: Dass Problemtiere entnommen werden können.Ins Beuteschema der Wölfe fallen – neben Schafen und Ziegen – auch Kälber. Dies hat schon der vergangene Sommer gezeigt. 2 Stück verlor der Schmittner-Bauer in Glaning auf der Crepa-Negra-Alm im Fassatal an den Wolf und trieb daraufhin die Tiere vorzeitig ab.D/br