Berufsfeuerwehr und mehr als 1000 Freiwillige waren im Einsatz. Wir zeigen anhand einer Grafik, wo es überall gebrannt hat und was Landesfeuerwehrpräsident Wolfram Gapp und Hauptbrandinspektor der Berufsfeuerwehr, Marco Baldasso, zu der Häufung der Brände und den schwierigen Einsätzen sagen.<BR /><BR />Brände löschen ist „harte Knochenarbeit“, sagt Landesfeuerwehrpräsident Wolfram Gapp. Besonders, wenn die Außentemperaturen allein schon schweißtreibend sind und – wie heuer im Juli – kaum ein Tag vergangen ist, an dem es in Südtirol nicht irgendwo gebrannt hat. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="792512_image" /></div> <BR /><BR />„Insgesamt gibt es in Südtirol 13.000 aktive, gut ausgebildete Freiwillige Feuerwehrleute – ein breites Netz, das immer bereit ist, sich gegenseitig zu unterstützen: Das ist unsere Stärke“ so Gapp. Er schätzt, dass über 1000 – wenn nicht sogar schon 2000 – Wehrmänner im heurigen Sommer schon im Einsatz waren. Hinzu kommen die Männer der Bozner Berufsfeuerwehr, die Ordnungskräfte, die Forstbehörde – ein fast tägliches Großaufgebot, um die Feuer zu löschen, die 5-mal so oft aufgeflammt sind wie im Juli des Jahres 2021: Bisher wurden 35 Brände verzeichnet. Auch im Juni mussten die Wehrmänner schon oft zu Waldbränden ausrücken – insgesamt waren es 16.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="792497_image" /></div> <BR /><BR />Wie berichtet, hat die Bozner Staatsanwaltschaft Erhebungen aufgenommen, um die Ursache der vielen Brände abklären zu lassen. Ein eindeutiges Ergebnis liegt noch nicht vor, allerdings sind sich Marco Baldasso, Hauptbrandinspektor der Bozner Berufsfeuerwehr, und Wolfram Gapp einig, dass Selbstentzündung äußerst selten ist. „In einigen Fällen ist es wohl Unachtsamkeit – durch eine weggeworfene Zigarette, ein Lagerfeuer, möglicherweise durch den heißen Auspuff eines Motorrades, das in einer trockenen Wiese mit hohem Gras abgestellt wird –, aber ich traue mich schon zu sagen, dass wohl auch Böswilligkeit dabei war“, meint Gapp. Bezeichnend ist, was Baldasso, der am 12. Juli die Leitung des Brandeinsatzes auf der Oswaldpromenade in Bozen innehatte, erlebt hat: „Während wir an einer Stelle löschten, sind hinter unserem Rücken an höher gelegenen Stellen plötzlich schon wieder neue Brände ausgebrochen“, erinnert er sich. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="792515_image" /></div> <BR /><BR />Die Löscheinsätze – vor allem, wenn bei großer Hitze jeden Tag und möglicherweise sogar mehrmals ausgerückt werden muss – bringen die Wehrmänner hart an ihre Grenzen. „Das beginnt schon bei der laufenden Kontrolle der Löschfahrzeuge, die mit Einsatzmaterialien neu bestückt werden müssen. Die Feuerwehrmänner tragen 50 Meter lange Schläuche durch unwegsame Bereiche, legen von den Wasserbecken bzw. -reservoirs Leitungen über Hunderte Meter, positionieren die Löschbecken für die Hubschrauber, riskieren im steilen Gelände, von Steinschlag getroffen und von Flammen eingekreist zu werden und sind dichten Rauchschwaden ausgesetzt“, zählt Baldasso nur einige der aufwendigen Vorbereitungen und Gefahren auf. Die Wehrmänner schützen sich mit Helmen und brandsicherer Kleidung. Aber: „Die körperliche Belastung bleibt extrem“, weiß Gapp. „In 10 Minuten ist man darin klitschnass geschwitzt“, ergänzt Baldasso. <BR /><BR />Und die Waldbrandgefahr ist – trotz der jüngsten Gewitter – nicht unbedingt gebannt. „Die meisten Gewitter mit Starkregen sind eher lokal begrenzte Phänomene, das heißt, in anderen Teilen des Landes bleiben große Bereiche trocken. Und selbst dort, wo der Regen fällt, ist der Boden oft nicht imstande, die ganze Wassermenge aufzunehmen“, sagt Gapp. Die Feuerwehrleute rufen die Bevölkerung deshalb auf, weiterhin besonders achtsam zu sein. <BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/video/media/waldbrand-in-missian-solche-einsaetze-sind-immer-gefaehrlich" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Dieses Video zeigt, wie gefährlich die Einsätze sind.</a><BR />