Mit dem heutigen 1. März treten die neuen Regeln für Trennung und Scheidung in Kraft, die von der ehemaligen Justizministerin Marta Cartabia eingeführt wurden. Ziel ist es, diese Verfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen.<BR /><BR />Für alle, die ab heute ein Trennungs- und Scheidungsverfahren einleiten, gibt es mehrere Neuerungen: Mit einer einzigen Urkunde können die Trennung und die gerichtliche Scheidung beantragt werden. Die Urkunde muss alle Forderungen, Einwände, Beweise und Gegenforderungen enthalten. Für eine Scheidung muss das Trennungsurteil rechtskräftig sein.<BR /><BR /> Innerhalb von 90 Tagen muss der Richter die erste Anhörung anberaumen. Der Umfang einzureichender Unterlagen wird größer. Wie bisher müssen die Einkommensverhältnisse beider Partner transparent gemacht werden: Sollte einer von beiden in diesem Bereich etwas verheimlichen, wird Schadensersatz für den anderen fällig. Das berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.<h3> Erziehungsplan mit Aktivitäten der Kinder vorzulegen: Bei Nichteinhaltung Sanktionen</h3> Neu ist auch, dass Paare mit Kindern einen Erziehungsplan mit allen Aktivitäten der Kinder und einen Besuchsplan vorlegen müssen; der Richter kann den Elternteil, der sich nicht an den Plan hält, sanktionieren, wenn der Plan vorher akzeptiert wurde. Außerdem werden die Kinder zu den sie betreffenden Maßnahmen angehört.<BR /><BR />Ziel der Reform ist es, die Scheidungsverfahren zu beschleunigen: Derzeit dauert das Verfahren ohne besondere Probleme zwischen den Eheleuten etwa 3 Jahre. Mit der neuen Gesetzgebung könnte die Trennung innerhalb von anderthalb Jahren vollzogen sein. Viele scheidungswillige Paare haben beschlossen, auf März zu warten, um die neuen Vorschriften in Anspruch zu nehmen. <BR /><BR />Laut Fachleuten geht ein großer Teil der Trennungen in Italien ursächlich auf Gewalt in der Beziehung zurück; auch deshalb wird einer Beschleunigung positiv entgegengesehen.<BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/tag/Scheidung" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Mehr zum Thema finden Sie hier.</a>