Mittwoch, 23. August 2023

Bevölkerungsschutz warnt vor Gefahren an Flüssen und Seen

Immer wieder kommt es im Sommer vor, dass Einsatzkräfte Personen aus Flüssen, Bächen oder Seen retten müssen. Potenzielle Gefahren am und im Wasser werden oft unterschätzt. Erst am Dienstagabend war es zu einem Einsatz an der Talfer gekommen: Jugendliche mussten von der Berufsfeuerwehr mit einem Schlauchboot ans Ufer gebracht werden.

Am orographisch rechten Ufer der Talfer unterhalb der St.-Anton-Brücke in Bozen wird vor der Gefahr durch plötzlichen Anstieg des Wasserpegels gewarnt. - Foto: © LPA/Marie Clara

Ein Bad in einem Fluss, Bach oder See sollte gut überlegt sein. „Allgemein ist es von grundlegender Bedeutung, ein Bewusstsein für Gefahren zu entwickeln“, unterstreicht Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler, „dies gilt im Besonderen auch für den Aufenthalt in offenen Gewässern“.

Am frühen Dienstagabend hatte die Berufsfeuerwehr Jugendliche von einer Insel südlich der St.-Anton-Brücke in Bozen mit dem Schlauchboot ans Ufer der Talfer bringen müssen, nachdem sie vom plötzlich steigenden Wasserpegel überrascht worden waren ( STOL hat berichtet).

Am Dienstagabend musste die Berufsfeuerwehr eine Personengruppe aus einer gefährlichen Situation in der Talfer unterhalb der St.-Anton-Brücke befreien. - Foto: © Berufsfeuerwehr

Gefahrenquellen nicht außer Acht lassen

„Gerade wenn keine Badeaufsicht vor Ort ist, gilt es, Gefahrenquellen nicht außer Acht zu lassen“, betont Landesrat Schuler. Um Gefahren zu vermeiden, sollten örtliche Badeverbote unbedingt beachtet und vorab Informationen über besondere Gefahren eingeholt werden. Außerdem sollte man nicht alleine schwimmen und Kinder nie aus den Augen lassen.

Zudem gilt: Nicht unter Einfluss von bewusstseinsverändernden Substanzen oder nach Eintritt der Dunkelheit schwimmen, nicht in unbekannte Gewässer springen und die eigenen Kräfte richtig einschätzen. Außerdem ist es wichtig, die Strömung und die Kälte des Wassers zu beachten und nicht im Bereich von Brücken, Sperren oder Schleusen zu schwimmen.

In größeren Flüssen befinden sich häufig Buhnen, quer-gebaute Dämme zur Strömungsregulierung; damit werden die Strömungsverhältnisse verändert, vor allem zwischen den Buhnen: Stromabwärts hinter den Buhnen ist das Wasser meist ruhig und wenig strömend, vor den Buhnen entsteht jedoch eine nicht unerhebliche Strömung ins offene Gewässer.

Niemals an Ufern, auf Inseln oder in einem Bachbett campieren

An den Ufern von Bächen oder Flüssen oder auf Inseln in Fließgewässern darf auch niemand seine Zelte aufschlagen, weist Landesrat Schuler hin: Niemals darf in einem Bachbett campiert werden, auch, wenn das Bachbett trocken ist und der Bach bei Niedrigwasser nur unterirdisch verläuft, wie kürzlich im Tschamintalbach in der Gemeinde Tiers beobachtet wurde.

„Denn die Verhältnisse können sich schnell ändern, etwa bei Gewittern oder Starkregen oder bei Öffnung von Schleusen, und in diesem Fall kann das Bachbett zur tödlichen Falle werden“, unterstreicht der Bevölkerungsschutzlandesrat. Betreiber von E-Werken müssen für die Sicherheit im Unterlauf des Fließgewässers sorgen und mit Schildern auf die Gefahr durch den Schwallbetrieb, also das rasche Ansteigen des Wassers, hinweisen.

lpa

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