„Eure Worte geben mir Kraft“ „Die Stunden vergehen. Langsam wird mir bewusst, wie sehr uns Walter fehlen wird. Er war ein großartiger Gefährte, ein einfacher Mann mit hohen moralischen Werten. Ich danke allen, die uns nahe sind - mir, Mutter Rita, Maurizio und der ganzen Familie. Eure Worte, die mich erreichen, geben mir Kraft.Ich denke ganz besonders an Giovanni und Manuel (die beiden Bergsteigerkollegen von Walter Nones, die sich um die Überführung des Leichnams kümmern, A. d. R.) und an ihren Seelenzustand. Ein weiterer Gedanke geht an die Sherpa, die, im Zeichen der Freundschaft, Walter, der großen Respekt vor ihnen hatte, ins Lager getragen haben.Mit Giovanni habe ich heute gesprochen. Er hat mir erzählt, dass sie am Samstag versucht haben, die Feldspitze der Süd-West-Wand des Cho Oyu zu erreichen. Die Wetterbedingungen waren einigermaßen gut, allerdings wehte heftiger Wind. Giovanni und Manuel befanden sich im Basislager auf 6.300 Meter, um sich auszuruhen. Walter, dem die Höhenluft nicht zugesetzt hatte, beschloss auf 7.000 Metern zu biwakieren, um nicht am nächsten Tag erneut den Aufstieg in Angriff nehmen zu müssen.Er wollte die Wand aus der Nähe beobachten, einige Fotos knipsen, um dann wieder zu seinen Bergsteigerkollegen aufzuschließen. Gemeinsam wollten sie die Route der nächsten Tage festlegen. Ich habe Walter am Samstagabend das letzte Mal gehört. Er hat mir versichert, dass er sich im frühen Morgengrauen auf den Weg machen wollte, um sich keiner unnötigen Gefahr auszusetzen. Wir haben vereinbart uns am Sonntagabend wiederzuhören. Es handelt sich nur um eine erste Vermutung: Walter könnte beim Abmontieren seines Zeltes von einem heftigen Windstoß erfasst worden und dabei mit der Zeltplane in die Tiefe gestürzt sein. Wir warten auf mehr Details.Ciao Walter, ciao Amore. Ich weiß, dass Du immer in unseren Herzen bleiben wirst, genauso wie die Berge, die du so sehr geliebt hast.” Den Eintrag zeichnet Manuela Nones mit ihrem Namen und den Namen der beiden gemeinsamen Söhne, Patrik (5) und Erik (2). joi