Die Ermittlungen hätten ergeben, dass die 27-Jährige schon vor dem Vorfall „psychisch beeinträchtigt und mit der familiären Situation überfordert“ war, teilte die Staatsanwaltschaft in Siegen (Nordrhein-Westfalen) am Dienstag mit. In Aosta habe sich die Frau in einer ausweglosen Situation gesehen und geglaubt, es sei besser, die Kinder zurückzulassen, als sie weiter auf der ziellosen Fahrt mitzunehmen.Mit Zustimmung des Amtsgerichts sei das Verfahren gegen die 27-Jährige ohne Anklageerhebung eingestellt worden. „Das Verhalten der Frau wirkte auf den ersten Blick irritierend und unverständlich“, teilte die Behörde mit. Bei genauerer Betrachtung habe sich das Verschulden der Mutter aber als gering dargestellt.Die Frau war im Frühjahr 2009 zusammen mit ihrem während eines Hafturlaubs geflohenen Freund und den drei mittlerweile 22 Monate, vier und sieben Jahre alten Kindern auf eine Europa-Reise gegangen. Aus Geldmangel hatte das Paar die Kinder in einem Restaurant im Aostatal sitzen lassen und war verschwunden. Erst Tage später wurde das flüchtige Paar entdeckt. Die Kinder wurden zurück nach Deutschland gebracht. Sie sind nach Auskunft der Staatsanwaltschaft nicht wieder zur Mutter zurückgekehrt. Sie stehen nach wie vor unter der Obhut des Jugendamtes. apa/dpa