Ein Schreiben des Gesundheitsbezirks sorgt für viel Unmut unter den Hausärzten. <BR /><BR /><BR />Unter den Hausärzten in Meran und Umgebung rumort es. Denn mit Auslaufen des Corona-Notstands Ende März will der Gesundheitsbezirk Meran die Zahl der diensttuenden Hausärzte am Wochenende von derzeit 4 auf 2 halbieren. Im Klartext: 2 Hausärzte sind dann von Samstagfrüh bis Montagfrüh für rund 55.000 Menschen zuständig – Altersheime inklusive und ab Ostern zuzüglich Touristen. Das wollen die Hausärzte so nicht hinnehmen. Der Wochenenddienst auf freiwilliger Basis wackelt gehörig.<BR /><BR />Aber der Reihe nach: In Meran sowie in den Umlandgemeinden Marling, Vöran, Hafling, Schenna bis hinein nach Riffian und hinauf nach Partschins sind insgesamt 31 Hausärzte tätig. Im Unterschied zu Bozen, wo ein eigener ärztlicher Bereitschaftsdienst („Guardia Medica“) Wochenend- und Feiertagsdienste abdeckt, haben sich im Meraner Raum rund die Hälfte dieser Hausärzte bereit erklärt, den Wochenenddienst zu versehen.<h3> Aus für „doppelten Turnus“</h3>Aber der wackelt nun gewaltig. Denn in einem Schreiben des Gesundheitsbezirks Meran wurde den Hausärzten, gebündelt in den Hausarzt-Teams Gruppenmedizin 1 und Gruppenmedizin 2, mitgeteilt, dass der „doppelte Turnus“ nur mehr bis zum Ende des Covid-19-Notstandes Ende März Gültigkeit hat, und danach „leider keine Ausnahmen“ gemacht werden.<BR /><BR />Das heißt, dass ab dem 1. April je Meraner Gruppenmedizin-Team nur mehr ein Hausarzt allein den 48-stündigen Wochenenddienst versehen muss und so für 27.500 Menschen zuständig ist. Da sei es auch denkbar, dass der eine oder andere Hausarzt, der bisher freiwillig im Meraner Raum Wochenenddienste geleistet hat, bei gleicher Bezahlung – rund 1000 Euro brutto für 48 Stunden – auf Ulten oder Passeier ausweicht, weil dort „nur“ ein paar Tausend Menschen zu versorgen seien.<BR /><BR />Detail am Rande: Bereits vor der Pandemie versah nur ein Hausarzt den Wochenend- oder Feiertagsdienst. Aber nach den 2 Jahren Pandemie gingen die Hausärzte auf dem Zahnfleisch und „haben keinen Bock mehr auf Wochenenddienste“, so der Tenor. Zudem sei ein doppelter Turnus wie bisher bei einem Einzugsgebiet mit 55.000 Menschen mehr als vertretbar. <h3> Dringlichkeitssitzung und 3 mögliche Szenarien</h3>Bleibt der Sanitätsbetrieb hart, besteht das Risiko, dass ab dem 1. April 55.000 Menschen ohne Hausärzte-Bereitschaftsdienst übers Wochenende dastehen und der Sanitätsbetrieb gezwungen ist, sich nach einem ärztlichen Bereitschaftsdienst umzusehen.<BR /><BR />Nun gilt es abzuwarten, was heute Abend bei der Dringlichkeitssitzung der Meraner Hausärzte herauskommt. 3 Szenarien stehen im Raum: die Fortführung mit doppelten Diensten sprich 4 Hausärzten, zurück zum Einzel-Wochenendkämpfer sowie die Einführung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes („Guardia Medica“) mit freiwilligen Ärzten der beiden Gruppenmedizin-Teams plus auswärtigen Ärzten.<BR />